Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) sieht die Gefahr, dass die Kultur in fünfzehn Jahren aus der Stadt verschwunden sein könnte. Die belebenden Kräfte der Kultur, die den Boom Berlins ausgelöst haben, könnten durch den wirtschaftlichen Aufschwung und die verstärkte Zuwanderung an den Rand gedrängt werden, sagte er «Berliner Zeitung» (Samstag).
Renner verlangte deshalb mehr Mitspracherecht für das Kulturressort bei der Liegenschaftspolitik der Stadt. «Wir müssen sogar bis in die einzelnen Bebauungspläne hineingehen und dafür sorgen, dass in bestehenden Kiezen und bei Neuansiedlungen garantierte Plätze für Kultur festgeschrieben werden.»
Berlin sei so international geworden, weil man hier Dinge machen könne, die in anderen Städten nicht möglich seien, weil diese zu reguliert und zu teuer seien. Dieses Alleinstellungsmerkmal Berlins müsse man erhalten, sagte der frühere Musikmanager.