Nach der Entscheidung für den Bau eines neuen Konzertsaales in München warnt der lettische Dirigent Mariss Jansons vor einer Sparlösung. „Wir müssen darauf achten, dass wir jetzt mit dem Saal das absolut Beste bekommen, hinsichtlich der Akustik und auch der Architektur“, sagte Jansons der Deutschen Presse-Agentur.
„Falls man beim Raumprogramm spart oder bei der Akustik, wäre das eine große Blamage, ein Skandal. Dann hätten wir zwölf Jahre geredet, und am Ende käme ein Saal heraus, mit dem niemand wirklich zufrieden ist.“
Dem von ihm selbst und seinem Orchester, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO), jahrelang präferierten Standort am sogenannten Finanzgarten nahe dem Odeonsplatz will der Maestro nicht mehr nachtrauern. „Das wäre die beste Lösung gewesen, aber wir müssen jetzt nach vorne schauen.“
Ob er selbst noch das Eröffnungskonzert in dem neuen Saal dirigieren wird, lässt Jansons offen. „Wenn der Saal in meiner Zeit fertig würde, würde ich mich natürlich sehr freuen. Schließlich habe ich viel meiner Energie, meiner Zeit und auch meiner Gesundheit in das Projekt investiert.“ Andererseits sei es keine Tragödie, wenn das ein anderer mache. „Die Hauptsache wäre, dass wir es geschafft haben. Und dass wir dann in München einen perfekte Raum zum Musizieren haben, einen der besten und modernsten Konzertsäle der Welt.“