Nach den Beschränkungen für Proben und Auftritte von Chören wegen der Corona-Pandemie kommt der gemeinsame Gesang in Mecklenburg-Vorpommern langsam wieder in Schwung. Bei den Haff-Festtagen in Rerik (Landkreis Rostock) trafen sich Mitte Juli Shanty-Chöre aus Norddeutschland. Für den 17. September lädt der Landes-Chorverband nach Demmin (Mecklenburgische Seenplatte) zum Chorfest ein, mit dem das mehr als 30-jährige Bestehen des Verbandes begangen werden soll. „Die Feier musste wegen Corona zwei Mal verschoben werden. Nun sind wir zuversichtlich, dass es klappt“, sagte Projektmanagerin Inga Feller am Freitag am Rande eines Treffens mit Kulturministerin Bettina Martin (SPD) in Demmin.
Auf ihrer Sommertour besuchte Martin dem Chorverband und überreichte einen Fördermittelbescheid über 22.700 Euro. Mit dem Geld sollen unter anderem Fortbildungen, ein Jugendchor-Workshop, die Herausgabe von Informationsheften für Vereinsmitglieder oder auch Aktionen einzelner Chöre finanziell unterstützt werden. Ziel der Förderung sei die Musikpflege. „Manche Gruppen bestehen aus nur wenigen Personen andere aus dutzenden Freizeitsängerinnen und -sängern. Es verbindet sie alle eines, sie leben und lieben Musik und tragen diese Freude bei Auftritten und Wettbewerben hinaus in unser Land und über die Landesgrenzen hinweg“, sagte Martin.
Die schon zweieinhalb Jahre währende Corona-Pandemie habe die Chöre auf eine harte Probe gestellt. „Viele freuen sich, dass sie inzwischen wieder gemeinsam singen können. Doch die Auflagen, von denen Chöre ja besonders und lange betroffen waren, das Hin und Her, hat auch einige Chöre bewogen, aufzugeben und sich aufzulösen“, sagte Feller.
Die Zahl der Mitglieder im Verband sei auf unter 100 Chöre gesunken. „Zudem ist es schwer, Ersatz für viele aus Altersgründen ausscheidende Chorleiter zu finden“, sagte die Verbandssprecherin.
Der Corona-bedingte Ausfall des Musikunterrichts habe es zusätzlich erschwert, jugendliche Chormitglieder zu gewinnen.