Schwerin - Aufgrund der Führungskrise am Mecklenburgischen Staatstheater hat am Dienstag eine großangelegte Mitarbeiterbefragung begonnen. Kulturstaatssekretär Sebastian Schröder und Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) als Vertreter der Träger riefen die Beschäftigten auf, sich zu beteiligen.
Die Befragung sei anonym und freiwillig. Fünf Wochen haben die mehr als 300 Beschäftigten Gelegenheit, einen Fragebogen auszufüllen. Wer wolle, könne in Gesprächen mit Beratern Kritikpunkte persönlich äußern.
Die Gesellschafter wüssten, dass die Stimmung am Mecklenburgischen Staatstheater momentan nicht gut sei, erklärte Schröder. «Ich halte es deshalb für wichtig, dass sich alle Beteiligten einbringen, um die Situation gemeinsam zu verbessern.» Das Potenzial dafür sei vorhanden.
Mit der Fusion des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin mit dem Theater in Parchim 2016 war das Land als Mehrheitsgesellschafter eingestiegen. Der im gleichen Jahr angetretene Generalintendant Lars Tietje steht wegen seines Führungsstils in der Kritik bei Teilen der Belegschaft. Er muss auf Geheiß der Gesellschafter ein Sparprogramm mit Personalabbau umsetzen, das zu einer Ausdünnung des Spielplans und einem Rückgang der Besucherzahl geführt hat.
Schröder äußerte Verständnis für die Lage. «Die Zusammenführung der Theater in Schwerin und Parchim hat Auswirkungen auf alle Betriebsabläufe gehabt», sagte er. Hinzu komme der erste Intendantenwechsel seit Jahrzehnten. Nicht zuletzt erschwere die bauliche Situation die tägliche künstlerische Arbeit. Durch die Mitarbeiterbefragung hätten alle Beschäftigten die Chance, ihre Sorgen zu äußern. Aus den Ergebnissen sollen konkrete Maßnahmen abgeleitet werden, um die Situation zu verbessern, versprach der Staatssekretär.