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Theresia Bauer warnt vor kulturellem Kahlschlag in Karlsruhe. Foto: Juan Martin Koch
Theresia Bauer warnt vor kulturellem Kahlschlag in Karlsruhe. Foto: Juan Martin Koch
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Ministerin warnt vor kulturellem Kahlschlag in Karlsruhe

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Stuttgart - Mit Blick auf Sparpläne der Stadt Karlsruhe beim Badischen Staatstheater und dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) warnt die baden-württembergische Landesregierung vor «schwerem Substanzverlust». Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne) erinnerte am Mittwoch daran, dass das Land seinen Anteil an der Finanzierung der Kultureinrichtungen im selben Maße reduziere wie die Stadt.

«Dies würde das Badische Staatstheater und das ZKM in ihrer künstlerischen Leistungsfähigkeit erschüttern», sagte Bauer einer in Stuttgart veröffentlichten Mitteilung zufolge.

Nach Angaben des Ministeriums würden die Einsparungen in der Gesamtsumme allein beim Badischen Staatstheater bis 2022 mit rund 11 Millionen Euro zu Buche schlagen. «Eine solche Einsparsumme erschüttert das Badische Staatstheater in seinen Grundfesten und beschädigt es nachhaltig und schwer in seiner Leistungsfähigkeit», warnte Bauer.

 

Pressemeldung des MWFK im Wortlaut:

Kunstministerin befürchtet für den Fall der Umsetzung der geplanten Sparmaßnahmen der Stadt Karlsruhe für das ZKM und das Badische Staatstheater einen schweren Substanzverlust

Aufgrund der bestehenden Kofinanzierung von Stadt und Land bedeuten Einsparungen der Stadt automatisch Kürzungen des Landesanteils in gleicher Höhe.  „Dies würde das Badische Staatstheater und das ZKM in ihrer künstlerischen Leistungsfähigkeit erschüttern“, sagt Theresia Bauer  

Kunstministerin Theresia Bauer hat in einem Schreiben an die Stadträte in Karlsruhe am Mittwoch (20. April) appelliert, die geplanten Kürzungen im Kulturbereich zu überdenken. Zwar äußerte sie grundsätzlich Verständnis für das Vorhaben der Stadt Karlsruhe, den Haushalt zu konsolidieren. Sie betonte jedoch, dass das Land die langjährigen Vereinbarungen zu einer jeweils hälftigen Finanzierung beim Badischen Staatstheater und dem ZKM nicht verändern könne und werde. „Kürzungen der Stadt bedeuten deshalb automatisch Kürzungen beim Landesanteil in gleicher Höhe. Dieser Grundsatz ist unverrückbar“, sagte Bauer.

In der Gesamtsumme ergäben die geplanten strukturellen und dauerhaften Kürzungen in Höhe von 3,6 Prozent zum Beispiel beim Badischen Staatstheater eine Einsparsumme bis 2022 von rund 11 Mio. Euro, beim ZKM in Höhe von 4,2 Mio. Euro.

„Eine solche Einsparsumme erschüttert das Badische Staatstheater in seinen Grundfesten und beschädigt es nachhaltig und schwer in seiner Leistungsfähigkeit“, so Bauer. So etwas könne ohne substanzielle Einschränkungen nicht verkraftet werden.

Ministerin Bauer wies darauf hin, dass die Stadt Karlsruhe enorm von den gemeinsam finanzierten Einrichtungen profitiere. Den geplanten Neubau eines Schauspielhauses und die Sanierung des Theaters bezeichnete die Ministerin nicht nur als notwendigen Schritt für das Theater und für sein Publikum, sondern auch als eine attraktive städtebauliche Weiterentwicklung für Karlsruhe und seine Bürgerinnen und Bürger. Neubau und Sanierung des Badischen Staatstheaters seien eine für die Stadt prägende und rentierliche Investition für die kommenden 30 bis 50 Jahre.

Die Ministerin bat die Stadträte deshalb eindringlich darum, von Kürzungen beim Badischen Staatstheater und ZKM abzusehen.

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