Hamburg - Wegen Bauverzögerungen und Kostensteigerungen beim Bau der Elbphilharmonie hat die neue Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) den Baukonzern Hochtief heftig kritisiert. «Was den Bau angeht, ist die Elbphilharmonie ein gigantisches Ärgernis», sagte sie laut Online-Auftritt des Senders NDR Kultur. Das vollständige Gespräch sollte um 13.00 Uhr ausgestrahlt werden.
«Wir sind inzwischen auf einem Level der juristischen Auseinandersetzung, die für keine Seite angenehm ist, auch für Hochtief nicht», sagte Kisseler demnach weiter. «Immerhin verkaufe sich der Konzern ja auch doch noch als professionelles Bauunternehmen - und da kann man manchmal schon zu anderen Auffassungen kommen.»
Die Senatorin kündigte in dem Gespräch an, dass ihre Behörde künftig deutlich vermitteln werde, «dass wir uns nun wirklich nicht länger alles bieten lassen.» Gegenwärtig spreche «eigentlich nur ein Punkt» dafür, sich auf das Konzerthaus zu freuen: «Wir werden ein Konzerthaus haben, das seinesgleichen sucht, das ist, trotz aller Schwierigkeiten drumherum, ein kulturpolitisches Signal weit über Hamburg hinaus.»
Die Elbphilharmonie ist seit Jahren Streitobjekt in Hamburg. Ursprünglich war für die Stadt ein Kostenanteil von 77 Millionen Euro veranschlagt worden. Mittlerweile wuchs die Belastung für den Steuerzahler jedoch auf 323,5 Millionen Euro an. Aus dem Abschlussbericht des früheren Ausschusses ging hervor, dass das Konzerthaus voraussichtlich noch teurer werde als bisher bekannt. Die Kosten für das Prestigeobjekt wurden darin auf mindestens 351,3
Millionen Euro beziffert.
Auch der Eröffnungstermin hat sich seit der Grundsteinlegung im April 2007 immer wieder verschoben. Zuletzt hieß es, das Konzerthaus in der HafenCity solle November 2013 eröffnet werden.