Görlitz - Die Tarifverhandlungen für einen neuen Haustarif am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau sollen noch vor der Sommerpause abgeschlossen werden. Generalintendant Klaus Arauner erklärte am Mittwoch, das der Belegschaft vorgestellte Angebot sei ein erster Schritt zu einer tragfähigen Lösung. «Vor der zweiten Etappe muss uns aber die Politik klipp und klar sagen, welche Angebote sie bei weiteren Kürzungen eingespart haben möchte.»
Das neue Tarifangebot des Theaters sieht bei zweijähriger Laufzeit und Arbeitsplatzgarantie für die rund 280 Mitarbeiter eine Einkommenssteigerung von einem Prozent ab August 2011 und von weiteren zwei Prozent im darauf folgenden Jahr vor. Laut Arauner kostet jedes Prozent Steigerung das Theater rund 60.000 Euro. Bislang zahlt das Haus 80 Prozent des Flächentarifes.
Die Verhandlungen waren nötig, weil der Haustarifvertrag am Görlitzer Theater am 31. Juli 2011 ausläuft, bei Nichtabschluss eines neuen würde demnach der volle Flächentarif gelten. Arauner verwies darauf, dass dies beim derzeitigen Personalbestand für 2012 Mehrkosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro bedeuten würde. In dem Fall drohe die Insolvenz des erst 2010 fusionierten Theaters.
Betriebsratsvorsitzender Octavian Ursu wollte das Angebot zunächst nicht kommentieren. Er machte allerdings das Interesse an einer schnellen Einigung noch vor der Sommerpause ab 11. Juli deutlich.