Düsseldorf - NRW will die Kulturförderung in diesem Jahr um rund 8,4 Millionen Euro aufstocken. Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) stellte am Mittwoch im Kulturausschuss des Düsseldorfer Landtags den Kulturhaushaltsentwurf für 2012 vor. Rot-Grün will die Fördermittel demnach von 188 Millionen auf rund 196,4 Millionen Euro erhöhen. Mehr Geld gibt es etwa für Theater und Orchester. Der Haushalt 2012 soll voraussichtlich im März vom Landtag beschlossen werden.
Pressemeldung des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen:
8,4 Millionen Euro mehr für die Kulturförderung 2012 - Theater und Orchester erhalten auch in diesem Jahr zusätzliche Landesmittel
Düsseldorf, 11. Januar 2012. Die Kulturförderung in 2012 steigt um rund 8,4 Millionen Euro. Das kündigte Kulturministerin Ute Schäfer heute im Kulturausschuss des Landtages im Rahmen der Vorstellung des Kulturhaushaltsentwurfs für 2012 an. Der Ansatz der Kulturförderung soll demnach von rund 188 Millionen Euro auf rund 196,4 Millionen Euro erhöht werden.
"Der Kulturhaushalt 2012 steht für mehr Verlässlichkeit bei der Kulturförderung und für die Stärkung der kulturellen Bildung. Wir stellen mehr Mittel zur Verfügung und schichten gleichzeitig an strategischen Punkten um", erklärte Schäfer. Ein besonderer Auftrag für die kulturelle Bildung sei dabei, möglichst alle Kinder mitzunehmen.
"Kulturelle Bildung kann einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen leisten. Voraussetzung dafür allerdings ist, dass wir die Tür zu Kunst und Kultur für alle Kinder und Jugendlichen so früh und so weit wie möglich öffnen. Dafür bietet unsere reiche Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen gute Möglichkeiten. Diese wollen wir gemeinsam mit den Kommunen stärken, um Nordrhein-Westfalen zum 'Kinder- und Jugendkulturland' zu machen. Deshalb haben wir Ende vergangenen Jahres den 'Kulturrucksack NRW' für Kinder und Jugendliche in einem ersten Schritt in 28 Pilotkommunen und Kommunalverbünden initiiert, den wir auch in 2012 mit rund drei Millionen Euro ausstatten werden", sagte die Ministerin.
Ein weiteres Standbein der kulturellen Bildung sei Jeki ("Jedem Kind ein Instrument"), dessen Förderung wie bereits in 2011 auch in diesem Jahr erneut um zwei Millionen Euro gesteigert werde. "Mit dem erhöhten Ansatz können wir das Projekt jetzt im gesamten Ruhrgebiet ausfinanzieren", so Schäfer. Zur kulturellen Bildung gehöre ebenso das Programm "Kultur und Schule", das im Schuljahr 2012/2013 mit rund 3,2 Millionen Euro gefördert werde.
Schäfer betonte im Kulturausschuss, dass eine breite kulturelle Teilhabe nicht denkbar sei ohne künstlerische Avantgarde, ohne Spitzenkunst, die weit über Nordrhein-Westfalen ausstrahle und die Menschen begeistere. "Deshalb wollen wir trotz schwieriger Finanzlage den Gesamtansatz für die Kultur erhöhen", sagte Schäfer. Die Ministerin kündigte an, darüber hinaus durch Umschichtung von Mitteln die Theater und Orchester auch in diesem Jahr zusätzlich zu unterstützen. "Im Haushalt 2012 stehen wiederum 4,5 Millionen Euro für den Theaterpakt bereit. Die Theaterkonferenz hat im vergangenen Jahr gute Ergebnisse und Ziele formuliert. Die Zusammenarbeit mit den theater- und orchestertragenden Kommunen und ihren Intendanten hat sich sehr bewährt. Deshalb werden wir sie 2012 fortführen. Erstmals führen wir damit in Nordrhein-Westfalen einen langfristig angelegten, gemeinsamen Diskurs zu Fragen der kommunalen Theater und Orchester", erklärte Schäfer.
Bewährt habe sich außerdem auch die Europäische Kulturhauptstadt RUHR.2010. Ihre Nachhaltigkeit werde 2012 mit insgesamt 4,8 Millionen Euro Fördermitteln, von denen 2,4 Millionen Euro vom Land und 2,4 Millionen Euro vom Regionalverband Ruhr zur Verfügung gestellt werden, gesichert.
Darüber hinaus werde das Land nach wie vor die Förderung der landeseigenen Kulturinstitutionen und der Einrichtungen, an denen das Land beteiligt sei, fortführen wie der Kunstsammlung NRW, des Museums Schloss Moyland, der Museumsinsel Hombroich, Kornelimünsters, der Kultur Ruhr GmbH, des Schauspielhauses Düsseldorf, der Kunststiftung NRW und des Landesarchivs.