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Berlin/Köln (ddp). Im Tarifstreit zwischen den Orchestern und dem Deutschen Bühnenverein (DBV) droht die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) mit neuen Arbeitskämpfen.
«Wenn nach einem letzten Versuch die Tarifverhandlungen zwischen DBV und DOV am 17. September 2008 scheitern sollten, sind harte und flächendeckende Arbeitskämpfe der Orchester unvermeidlich», sagte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens am Mittwoch in Berlin. Erstmals seit längerer Zeit könnten auch Endproben, Vorstellungen und Premieren gefährdet sein.Die Musiker protestieren gegen die Abkopplung ihrer Gehälter von der Tarifentwicklung des öffentlichen Dienstes. Nach Angaben der Gewerkschaft erhalten die Beschäftigten der Stadt- und Staatstheater seit Jahresbeginn höhere Gehälter. Die Orchestermusiker seien die einzigen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, deren Vergütungen noch nicht angehoben worden seien. In dem Tarifstreit hatte es schon Anfang des Jahres Warnstreiks gegeben.
Der Deutsche Bühnenverein kritisierte die Streikandrohung der DOV. «Dieses Säbelrasseln ist uns unverständlich», sagte der Geschäftsführende Direktor Rolf Bolwin in Köln. Es stehe außer Frage, dass auch die Musiker die Lohnerhöhung 2008 erhalten sollten. Voraussetzung sei aber, dass die Gewerkschaft in den Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen endlich die notwendigen Zugeständnisse mache. «Vom Bühnenverein werden die Verhandlungen am 17. September 2008 mit einem großem Einigungswillen geführt», betonte Bolwin.