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Osnabrücker Symphoniker spielen im ehemaligen Stalingrad

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Erstmals seit Ende des Zweiten Weltkrieges wird mit den Osnabrücker Symphonikern im kommenden Jahr ein deutsches Orchester im russischen Wolgograd, dem früheren Stalingrad, spielen. Anlässlich des 70. Jahrestages der Schlacht von Stalingrad werden die Symphoniker gemeinsam mit Wolgograder Musikern am 3. Februar 2013 auftreten.

Aufgeführt werde die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, sagte am Dienstag Christian Heinecke vom Orchestervorstand in Osnabrück. An dem Konzert werde auch der russische Präsident Wladimir Putin teilnehmen.

Heinecke ist Initiator der Konzertreise. Er habe sich intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs beschäftigt, sagte er. Sein Vorschlag, mit den Symphonikern nach Wolgograd zu reisen, sei dort auf fruchtbaren Boden gefallen. "Drei Tage nach meiner ersten Mail hat mir der Wolgograder Chefdirigent Edward Serov geantwortet", sagte Heinecke. Dieser habe auch vorgeschlagen, Beethovens 9. Sinfonie zu spielen, da der Chortext die Zeile enthalte "Alle Menschen werden Brüder".

Osnabrücks Oberbürgermeister Boris Pistorius (SPD) sieht in dem gemeinsamen deutsch-russischen Konzert ein Geschenk für Europa. Damit schärfe Osnabrück auch sein Profil als Friedensstadt. Er gehe davon aus, dass der Auftritt der Osnabrücker Symphoniker ein positiveres Echo finden werde als deren Konzert in Teheran im Juli 2007. Damals war das Orchester dafür kritisiert worden, sich dem Regime im Iran kritiklos gefügt zu haben.

Aus Sicht von Theaterintendant Ralf Waldschmidt hat das Konzert "hohe symbolische Bedeutung für die Völkerfreundschaft".

Für Juni 2013 sei ein Gegenbesuch des Wolgograder Orchesters in Osnabrück geplant, sagte Heinecke. Die Reise der Osnabrücker in die etwa 1.000 Kilometer südöstlich von Moskau gelegene Stadt wird vom Goethe-Institut im Rahmen des von Juni 2012 bis Juni 2013 in Russland stattfindenden Deutschland-Jahres finanziert.

Die Schlacht von Stalingrad gilt als eine der größten des Zweiten Weltkrieges.
 

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