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Pendant zur Elbphilharmonie an der Spree? Linke fordert Baustopp bei Staatsoper-Sanierung

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Berlin - Als Konsequenz aus den Verzögerungen bei der Sanierung der Berliner Staatsoper hat die Linke einen sofortigen Baustopp gefordert. Sowohl der Zeit- als auch der Kostenrahmen seien nicht mehr zu halten, sagte am Mittwoch Kulturexperte Wolfgang Brauer. Die Bauverwaltung wies die Forderung zurück. Unterdessen warf die Opposition der Behörde Inkompetenz vor.

Die Bauverwaltung hatte am Vortag mitgeteilt, dass die Staatsoper Unter den Linden wegen Verzögerungen infolge des strengen Winters und aufwendiger Sicherungsmaßnahmen bei der Sanierung erst mit Beginn der Spielzeit im Herbst 2014/2015 und damit ein Jahr später als geplant eröffnet wird. Gespielt wird während der Arbeiten im Schillertheater.

Linke erwartet Mehrbelastungen
Bislang lägen keinerlei Informationen vor, wie sich der inzwischen auch von den Bauplanern eingestandene «wässrige Untergrund» und andere unerwartete Unwägbarkeiten auf die Kosten und die Abläufe auswirken werden, sagte Brauer. Keine Aussagen gebe es auch zu den «mit großer Sicherheit zu erwartenden Mehrbelastungen» für die Opernstiftung durch die längere Nutzung des Ausweichquartiers im Schillertheater.

«Daher verlangen wir den vorläufigen, aber sofortigen Baustopp am Haus Unter den Linden und die zeitnahe Vorlage einer Bau- und Kostenplanung an das Abgeordnetenhaus, die den vorgesehenen Kostenrahmen nicht übersteigt», betonte der Linke-Politiker. Gegebenenfalls sei auf besonders kostenträchtige Baugruppen wie die neue unterirdische «Bühnen-Anfahrt» zu verzichten.

Baubehörde lehnt Baustopp ab
Es gebe keinen Grund für einen Baustopp, sagte dagegen die Sprecherin der Bauverwaltung, Petra Rohland. Dadurch würde die Fertigstellung noch mehr verzögert. Es sei nicht ungewöhnlich, dass es bei so großen Bauvorhaben nicht vorhersehbare Probleme mit dem Baugrund gebe.

Nach Darstellung der Sprecherin ist es in mühsamer Arbeit gelungen, ungeachtet der Verzögerungen im finanziell vorgesehenen Rahmen zu bleiben. Eine neue Kostenschätzung sei deshalb nicht notwendig. Mögliche Mehrbelastungen sollten durch Einsparungen an anderen Stellen aufgefangen werden. Zudem verwies sie darauf, dass der Aufschub der Wiedereröffnung des Stammhauses um ein Jahr «einvernehmlich» mit der Leitung der Oper getroffen worden sei.

Opposition fordert Aufklärung im Parlament
Die Begründung des Senats, dass niemand von den Stabilitätsproblemen infolge des sandigen Untergrunds gewusst habe, sei ein «peinliches Beispiel der Inkompetenz», kritisierte die Grünen-Kulturexpertin Alice Ströver. Als «unverschämt» bezeichnete sie die Aussage, wonach die verlängerte Bauzeit keine Kostenerhöhung bedeuten würde. Die Grünen-Fraktion erwarte umgehend eine Aufschlüsselung der Kosten, die jetzt bereits bei mehr als 240 Millionen Euro lägen, obwohl sie der Bund bei 200 Millionen Euro gedeckelt habe.

Auch FDP-Fraktionschef Christoph Meyer sieht in den Verzögerungen ein erneutes Beispiel für die «nicht vorhandene bauliche Projektplanungs- und Managementkompetenz» in der Senatsbauverwaltung. Berlin müsse für Neubau- und Sanierungsmaßnahmen endlich ein professionelles bauliches Projektmanagement und -steuerungsinstrumentarium aufbauen, das in der Lage sei, den vom Parlament beschlossenen Zeit- und Kostenrahmen für die Projekte einzuhalten.

 

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