Die meisten von Ihnen kennen diese Räume, weil Sie hier zu Musiklehrern ausgebildet worden sind. Vielleicht ist die Rückkehr in die Hochschule für Sie ein Anlass, darüber nachzudenken, ob es die richtige Entscheidung war, diesen Beruf zu ergreifen. Auf der einen Seite ist es eine sehr erfüllende Aufgabe, Kinder und Jugendliche an die Musik heranzuführen, ihre Begeisterung für die Musik zu wecken und ihre musikalischen Talente zu fördern. Darüber hinaus hat der Musiklehrer wie kaum ein anderer die Möglichkeit, eigene künstlerische Fähigkeiten in die Schule einzubringen und auf diese Weise das Schulleben bereichernd mitzugestalten. Andererseits empfindet mancher Schulmusiker seine Doppelrolle als Lehrer und Künstler als persönlich sehr belastendes Spannungsfeld. Auch muss er wohl sehr viel Energie aufbringen, um Widerstände zu überwinden. So klagen viele Schulmusiker über mangelndes Verständnis von Kollegen und über das geringe Interesse, das die Schüler ihrem Unterricht entgegenbringen, über fehlende Motivation, Konzentrationsschwächen, Konsumhaltung und Medienabhängigkeit.
Gerne bin ich der Einladung des Verbandes Bayerischer Schulmusiker gefolgt und heute zu Ihnen in die Hochschule für Musik und Theater gekommen. Es ist eine besondere Atmosphäre in diesen Räumen spürbar, die noch verstärkt wird durch die Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler des Münchner Jugendorchesters, das heute diese Festveranstaltung musikalisch gestaltet. Die meisten von Ihnen kennen diese Räume, weil Sie hier zu Musiklehrern ausgebildet worden sind. Vielleicht ist die Rückkehr in die Hochschule für Sie ein Anlass, darüber nachzudenken, ob es die richtige Entscheidung war, diesen Beruf zu ergreifen. Auf der einen Seite ist es eine sehr erfüllende Aufgabe, Kinder und Jugendliche an die Musik heranzuführen, ihre Begeisterung für die Musik zu wecken und ihre musikalischen Talente zu fördern. Darüber hinaus hat der Musiklehrer wie kaum ein anderer die Möglichkeit, eigene künstlerische Fähigkeiten in die Schule einzubringen und auf diese Weise das Schulleben bereichernd mitzugestalten. Andererseits empfindet mancher Schulmusiker seine Doppelrolle als Lehrer und Künstler als persönlich sehr belastendes Spannungsfeld. Auch muss er wohl sehr viel Energie aufbringen, um Widerstände zu überwinden. So klagen viele Schulmusiker über mangelndes Verständnis von Kollegen und über das geringe Interesse, das die Schüler ihrem Unterricht entgegenbringen, über fehlende Motivation, Konzentrationsschwächen, Konsumhaltung und Medienabhängigkeit. Es gibt sicher kein einfaches Rezept für einen erfolgreichen Musikunterricht. Aber ich glaube, bereits die richtige Einschätzung der Realität würde so manche Enttäuschung verhindern. Unsere Schülerinnen und Schüler müssen mitverantwortlich gemacht werden für das Gelingen des Musikunterrichts, indem man sie an der Unterrichtsplanung beteiligt und ihnen Kompetenzen zugesteht. Musikunterricht, der Beziehungen stiften soll zwischen dem Anforderungsprofil des Schulfachs Musik und den musikalischen Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler, fragt notwendigerweise über die Grenzen des rein Musikalischen hinaus. Die vielfältigen musikalischen Erfahrungen, die unsere Kinder und Jugendlichen in die Schule mitbringen, können als Ansatzpunkte für musikalische Lernprozesse dienen und eine Fülle fachübergreifender Bezüge ermöglichen. Wir müssen diese Erfahrungen ernst nehmen, aufgreifen und erweitern. Gleichzeitig wird es auch in Zukunft Aufgabe des Musikunterrichts sein, musikalische Grundkenntnisse zu vermitteln, musikalische Phänomene zu erklären, Hörweisen und Einstellungen kritisch zu hinterfragen sowie an musikwissenschaftliche Arbeitstechniken heranzuführen. Überdies muss der Musikunterricht die aus der Tradition unserer Kultur kommende Musik den Schülern nahe bringen und ihnen Möglichkeiten einer selbstbestimmten Wahrnehmungswelt eröffnen. Diese Fülle an Aufgaben dokumentiert nicht nur die große Bedeutung des Faches Musik im Rahmen der schulischen Bildung und Erziehung, sondern auch Ihre Verantwortung als Musikpädagogen. Von Ihnen als Lehrer, von Ihrer Persönlichkeit und Ihrer Einstellung zu Ihrem Fach hängt es ab, ob es gelingt, die Schüler mit Hilfe der Musik in ihrer geistigen und charakterlichen Entwicklung zu unterstützen und ihre musikalischen Fähigkeiten zu entdecken und zu fördern.Im Moment ist an den Schulen überall eine gewisse produktive Unruhe zu spüren. Vor dem Hintergrund umfassender bildungspolitischer Reformen wird sich auch das Fach Musik an den allgemeinbildenden Schulen weiterentwickeln müssen. Die Lehrpläne für alle Schularten werden daher gründlich überarbeitet. Die sechsstufige Realschule bietet ihren Schülern ein erweitertes musisches Angebot. Die neuen Stundentafeln für das Gymnasium werden dem Wunsch nach Kontinuität in den musischen Fächern Rechnung tragen. Bei einer Reform der gymnasialen Oberstufe wird es weiterhin den Leistungskurs Musik geben.
In einer Zeit der globalen Vernetzung und der Computersteuerung einfacher Arbeitsvorgänge werden für die moderne Gesellschaft Begriffe wie Persönlichkeitsbildung, Kreativität und Phantasie, Kooperationsfähigkeit sowie Einfühlungsvermögen und geistige Beweglichkeit immer wichtiger werden. Alle Welt redet von Kreativität und fordert ein kreatives Denken, das Innovationen zustande zu bringen vermag. Die künstlerische Erziehung ihrerseits fördert diese Kreativität und bietet die Möglichkeit, die individuelle Persönlichkeit zu entwickeln. Das Unternehmen Zukunft braucht mehr denn je Schulen, in denen neben den sogenannten Kernfächern auch die musischen Fächer zu ihrem Recht kommen. Jeder Gestaltungsprozess basiert auf dem Zusammenwirken von rationaler Vorstellung und persönlicher Empfindung. Es gilt, Empfindungen, Kreativität, Kunstverständnis, Spiel und Toleranz zu entwickeln und gleichzeitig sensibel zu machen für komplexe Zusammenhänge. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir den Schülerinnen und Schülern zu Beginn eines neuen Jahrtausends helfen können, sich im unübersichtlich gewordenen Mediendschungel zu orientieren, ihr eigenes Leben durch Musik zu bereichern, menschliche Beziehungen mit Hilfe der Musik aufzubauen und Teil einer Tradition zu werden, die auch noch in Zukunft existieren wird. Der aktive Umgang mit Musik kann hier einen wesentlichen Beitrag leisten. ,,Musik macht klug“ titelte kürzlich die ZEIT: Musikwissenschaftler und Psychologen sind in zahlreichen Studien der letzten Jahre zu dem Ergebnis gekommen, dass die Musik, die im Leben von Kindern und Jugendlichen einen hohen Stellenwert hat, und insbesondere das Musizieren enorm positive Auswirkungen auf das Lernvermögen und die allgemeine Entwicklung von Kindern haben.
Ich werde mich persönlich dafür einsetzen, dass das Fach Musik im Fächerkanon des bayerischen Gymnasiums künftig nicht nur seinen Stellenwert behält, sondern die Bedeutung der musischen Fächer wieder mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt wird. Die gesellschaftliche Relevanz kultureller und ästhetischer Bildung darf nicht in Frage gestellt werden. An Sie alle habe ich die dringende Bitte, für das Schulmusikstudium zu werben und junge musikbegeisterte Menschen, die gleichzeitig auch einen pädagogischen Beruf anstreben, dazu zu animieren, den heutzutage sicherlich schwierigen, aber auch erfüllenden Beruf des Musiklehrers zu ergreifen.
Ich möchte an dieser Stelle allen Verantwortlichen und Helfern, vor allem dem Verband Bayerischer Schulmusiker, für die Organisation und die Durchführung der diesjährigen ,,Tage der Bayerischen Schulmusik“ danken. Nützen Sie als Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Zeit für Gespräche und Gedankenaustausch. Nur im Miteinander kann es gelingen, dem Schulfach Musik die Bedeutung zukommen zu lassen, die es verdient. Ich bin sicher, dass die Musik unseren Kindern und Jugendlichen nicht nur Freude vermitteln, sondern auch Orientierungen geben kann. Musik verbindet auf eine zutiefst humane Art: Intoleranz, Gewalt und Menschenverachtung finden in ihr keine Resonanz. Ihnen allen wünsche ich viele neue Anregungen für Ihre Arbeit an der Schule, viel Freude und erlebnisreiche Begegnungen.