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Staatsoper Berlin: Saaldecke fertig - Weg frei für neue Bühnentechnik

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Berlin - An der Berliner Staatsoper Unter den Linden hat die Renovierung des historischen Baus einen Meilenstein erreicht: Fünf Jahre nach Beginn der Arbeiten ist die neue, um rund fünf Meter erhöhte Saaldecke unter Dach und Fach. Das Gerüst, das bisher den gesamten Zuschauerraum eingenommen hatte, wurde abgebaut. Nun könne bis Frühjahr 2016 die Original-Verkleidung an Wänden und Rängen angebracht werden, hieß es am Dienstag bei einem Besichtigungstermin für die Medien auf der Baustelle.

 

Auch im Bühnenraum wurden die Gerüste abgebaut, so dass nun die Technik unter der künftigen Bühne installiert werden kann. Die Deckenerhöhung ist von Außen nicht zu sehen. Eine Vorgabe des Denkmalschutzes war, das äußere Erscheinungsbild der Lindenoper nicht zu verändern. Mit der Erweiterung wird eine Forderung von Daniel Barenboim erfüllt. Der Generalmusikdirektor hatte eine bessere Akustik für sein Haus gefordert - vor allem durch eine Verlängerung der Nachhallzeit für die Musik. Zuvor verlängerte die Lindenoper den Nachhall künstlich. Den Verstärker dafür apostrophierte Barenboim als «Herz-Lungenmaschine». Nun soll die Akustik der Staatsoper mit den großen Sälen weltweit konkurrieren können.

Mit einer Erhöhung des Saalvolumens um fast die Hälfte kann die Nachhallzeit von 1,1 auf 1,6 Sekunden gesteigert werden. Oberhalb der drei Ränge ist dafür ein neuer Raum entstanden. Die sogenannte «Nachhallgalerie», die unter der neuen Stahlbetondecke eingezogen wurde, soll eine eigene Verkleidung erhalten. Das transparente Netzwerk soll sich dem Stil des in den 50er Jahre wieder aufgebauten klassizistischen Hauses anpassen.

Auch die neue Saalboden aus Beton ist fertig. Nun können Techniker Leitungen, Lüftungsrohre und Kabel verlegen und danach die Stühle einbauen. Eingebaut ist bereits die Obermaschinerie im sogenannten Schnürboden, mit dem die Kulissen gehoben und gesenkt werden können. Mit der neuen Technik unter der Bühne können in Zukunft einzelne Podien auf und ab bewegt werden. Dadurch können Bühnenbilder in Sekundenschnelle ausgetauscht werden.

Die Sanierung des von Daniel Barenboim und Jürgen Flimm geleiteten Opernhauses hatte 2010 begonnen und sollte im Herbst 2013 beendet sein. Wegen Planungspannen sowie Schwierigkeiten mit dem morastigen Grund und der maroden Bausubstanz stiegen die Kosten von 239 auf inzwischen mehr als 400 Millionen Euro. Die Wiedereröffnung verschob sich auf den Herbst 2017. Auch ein Untersuchungsausschuss im Abgeordnetenhaus beschäftigt sich mit dem Thema. 

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