Die Stadt Hildesheim ist hochverschuldet und plant zahlreiche Kürzungen. Auch das Theater für Niedersachsen (TfN) mit Sitz in Hildesheim ist im Visier: 500.000 Euro soll es weniger gezahlt bekommen. So lautet der Vorschlag des Lenkungsausschusses, der für die Stadt momentan an einem Zukunftskonzept arbeitet.
Falls der Rat der Stadt diesem Plan bei seiner Sitzung am 27. Juni 2011 zustimmt, wird dies höchstwahrscheinlich noch viel größere Konsequenzen für das Theater nach sich ziehen: Man muss davon ausgehen, dass eine Kürzung des städtischen Zuschusses aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen mit den anderen Trägern bedeutet, dass dem TfN insgesamt 2,1 Millionen Euro gekürzt werden. Zudem wird damit der neue Zuwendungsvertrag mit dem Land gefährdet, der dem Theater den lang ersehnten Ausgleich der Tarifsteigerungen bringen soll. TfN-Intendant Jörg Gade ist erbost: „Wir haben mit der Fusion von Landesbühne Hannover und Stadttheater Hildesheim zum TfN und mit den Personalreduzierungen in den vergangenen Jahren unser Soll an Einsparungen bereits mehr als erfüllt – und dadurch die Stadt Hildesheim mit einem massiven Sparbeitrag unterstützt. Mehr geht nicht, ohne die ganze Konstruktion unseres Theaters zu beschädigen.“
Das Land Niedersachsen bietet der hochverschuldeten Stadt Hildesheim – wie anderen verschuldeten Kommunen – einen sogenannten Zukunftsvertrag an: Wenn es der Stadt gelingt, bis 2013 schwarze Zahlen zu schreiben, übernimmt das Land einen Großteil ihrer Schulden. Der Preis: drastische Kürzungen und Schließungen im Bereich der sogenannten freiwilligen Ausgaben – also im Kultur- und Sozialbereich.