Essingen - Die Musik ist für die Kultur in den ländlichen Regionen Baden-Württembergs tonangebend. Chöre oder Orchester tragen mit 40 Prozent den größten Teil des kulturellen Angebots auf dem Land bei, wie eine Studie des Ministeriums für Ländlichen Raum zeigt. Sie wurde am Donnerstag in Essingen (Ostalbkreis) vorgestellt. Laut der Erhebung gibt es in fast 90 Prozent der Gemeinden im Land Angebote für Laienmusiker.
Darstellende Kunst mit Theater- oder Tanzangeboten machen 15 Prozent, Fastnachts- oder Heimatvereine zwölf Prozent aus. In 80 Prozent der Gemeinden gibt es mindestens einen Fastnachtsverein, der Bräuche weiterleben lässt, wie es in der Studie heißt. Obwohl ein Großteil der 1300 Museen im Südwesten auf dem Land liegt, steuern sie mit fünf Prozent vergleichsweise wenig zum Kulturangebot auf dem Land bei.
«Für Leute aus der Stadt ist die Kultur auf dem Land möglicherweise überraschend vielfältig», sagte der Amtschef des Ministeriums, Wolfgang Reimer, bei der Vorstellung der Studie. Das Land sei auf Augenhöhe mit den Ballungsräumen. Kultur im ländlichen Raum sei auch ein wichtiger Faktor, «um der Abwanderung junger Leute vom Land entgegenzuwirken», betonte Reimer.