Hamburg - Nach den umstrittenen Kürzungen in der Hamburger Kulturpolitik zeigt das Thalia Theater eine überarbeitete Version von Elfriede Jelineks "Die Kontrakte des Kaufmanns". Das Thalia Theater will damit die Gelegenheit für Solidaritätsbekundungen mit den Betroffenen der Sparbeschlüsse schaffen.
Regisseur Nicolas Stemann werde Beiträge von Ensemblemitgliedern des Schauspielhauses, der Staatsoper und der Kulturfabrik Kampnagel sowie Gängeviertel-Künstlern und Mitarbeitern des Altonaer Museums in den Verlauf des Stückes integrieren, so eine Sprecherin des Theaters.
Alle Hamburger Kulturinstitutionen sind den Angaben zufolge dazu eingeladen, sich durch Transparente, T-Shirts ihrer Institutionen oder mit sonstigen Signalen im Zuschauerraum zu präsentieren und auf diese Weise die Vielfalt der Hamburger Kultur sichtbar zu machen. Im Anschluss an die Vorstellung soll in der Kantine des Deutschen Schauspielhauses die "Haifischbar" eröffnet werden. Der Haifisch ist in den letzten Wochen das Maskottchen der Protestaktion geworden. Das Schauspielhaus-Ensemble plant gemeinsam mit Musikern und Künstlern aus ganz Hamburg einmal im Monat "das Haifischbecken zum Brodeln bringen", hieß es.
Stegmann hatte "Die Kontrakte des Kaufmanns", in dem die Nobelpreisträgerin Jelinek die Finanzkrise thematisiert, im April 2009 am Schauspiel Köln uraufgeführt. Seitdem ist die Produktion auf mehreren Bühnen gezeigt wurden, wobei sich die Handlung mit jeder Aufführung ein wenig veränderte. Im Mai war die Produktion zum Berliner Theatertreffen eingeladen.