Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters und sein Bonner Amtskollege Jürgen Nimptsch haben den ehemaligen langjährigen Kölner Opernintendanten Prof. Dr. Michael Hampe, Kölns Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort und den Operndirektor der Deutschen Oper am Rhein beauftragt, „Überlegungen anzustellen“, wie eine Fusion der Opern Köln und Bonn aussehen könnte und „welche künstlerischen und finanziellen Auswirkungen damit verbunden sein könnten“.
Auftragsgegenstand sind „möglichst konkrete und pragmatische Darlegungen“, die nach Fertigstellung der Sanierung des Kölner Opernhauses zur weiteren Beratung über mögliche Fusionen herangezogen werden können. „Angesichts der dramatischen Situation unserer kommunalen Haushalte sind wir gehalten, alle Möglichkeiten zu überprüfen“, heißt es in dem Schreiben an die drei Experten. Als Oberbürgermeister läge ihnen „an einer langfristigen Sicherung des Qualität unseres Kulturlebens. Dazu gehören auch hochklassige Opernaufführungen“.
Die Leitung der Beratungsgruppe übernimmt Prof. Dr. Michael Hampe, der durch seine Tätigkeit im Direktorium der Salzburger Festspiele und seine Inszenierungen an den bekanntesten Häusern wie z.B. London, Paris, der Scala, San Francisco sowie seine Intendanz bei den Dresdner Musikfestspielen ein breites Spektrum im Management von Musikhäusern und –festspielen in die Beratungen einbringen kann. Louwrens Langevoort leitet seit August 2005 die Kölner Philharmonie und ist in Personalunion Geschäftsführer der KölnMusik GmbH. Nach juristischem Studium übernahm er unter anderem die Leitung des künstlerischen Betriebsbüros der Salzburger Festspiele, wurde Künstlerischer Direktor am Opernhaus Leipzig und übernahm in den 90er Jahren zwei Jahre lang das Künstlerische Betriebsbüro der Kölner Oper. 1994 übernahm er als Geschäftsführender Direktor die Verantwortung für die niederländische Reisopera in Enschede, bevor er im Jahr 2000 Intendant des Hamburger Staatsoper wurde.
Stephen Harrison gehört der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf seit 1988 in unterschiedlichen Funktionen an, zunächst als Studienleiter, anschließend als Chefdisponent und künstlerischer Betriebsdirektor. Seit 2009 leitet er das Haus als Operndirektor.
Quelle: http://www.stadt-koeln.de
[2 update, 14.12.]
1. Bühnenverein warnt vor Köln-Bonner Opernfusion
Köln (dapd-nrw). Der Deutsche Bühnenverein warnt eindringlich vor einer Zusammenlegung der Opern Köln und Bonn. Keines der bisher fusionierten Theater oder Orchester sei heute in einer stabilen Finanzlage, sagte der Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin, am Donnerstag in Köln. Eine Fusion gehe mit einem massiven Personalabbau einher. Die daraus gewonnenen Kostenersparnisse würden durch die Lohnerhöhungen des öffentlichen Dienstes aber wieder aufgefressen.
Bolwin sagte, dass die Zuschüsse für das Theater in Bonn in den vergangenen zehn Jahren bereits um 14 Millionen Euro gekürzt worden seien, 200 Stellen seien abgebaut worden. "Wer jetzt noch einmal durch eine Fusion der Opern in Köln und Bonn zehn Millionen Euro sparen will, muss bis zu 200 weitere Mitarbeiter entlassen", sagte Bolwin. Die Städte Köln und Bonn haben eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um eine Fusion der Opern zu prüfen. Beide Städte stehen unter Sparzwang.
2. Kölner Oper: Expertenberatung in der Sache erledigt
Nach dem Beschluss zur „Zukunft der Bonner Oper“ durch den Bonner Stadtrat sieht Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters Expertenberatungen zur Entwicklung organisatorischer Eckwerte, bzw. Datengerüste für Kooperationsmöglichkeiten der beiden Opernhäuser in der Sache als erledigt an. Der Bonner Stadtrat hatte sich in seinem Beschluss von der Initiative des Bonner Oberbürgermeisters distanziert.
Das schließt nicht aus, dass die Stadt Köln selbstverständlich über Ansätze zu regionalen Kooperationen im Kulturbetrieb wie auch in anderen Bereichen in geeigneter Form weiter nachdenkt. Daran können sich natürlich Fachleute und Kenner der Kölner Kulturszene beteiligen.
Quelle: http://www.stadt-koeln.de