Halle - Das um seine Existenz kämpfende Thalia Theaters in Halle erhält Unterstützung von der Vereinigung der Theater für Kinder und Jugendliche in Deutschland. In einem offenen Brief des Vorsitzenden der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche, (ASSITEJ), Wolfgang Schneider, und des Leiters des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in Deutschland, Gerd Taube, wird an die Stadt appelliert, das Theater als Sparte Kinder- und Jugendtheater innerhalb der Theater, Oper und Orchester GmbH zu erhalten.
Die Theaterarbeit für Kinder und Jugendliche, wie sie das Thalia Theater als eines der traditionsreichsten Häuser dieser Sparte in Deutschland leiste, könne "nicht durch einen bloß quantitativen Ausgleich von Vorstellungsangeboten für Kinder und Jugendliche in anderen Sparten ersetzt werden", hieß es in dem am Freitag veröffentlichten Brief. Die finanziellen Probleme der Kultur GmbH sollen offenbar kurzfristig dadurch gelöst werden, dass die Interessen der Beschäftigten des Theaters gegen die Interessen der Kinder und Jugendlichen in Halle ausgespielt werden, beklagten die Unterzeichner.
Der Aufsichtsrat der Kultur GmbH hatte vor zwei Wochen aus Kostengründen und wegen einer drohenden Insolvenz der Kultur GmbH, zu der das Thalia Theater gehört, die Schließung der Spielstätte und die Auflösung des Ensembles beschlossen. Die Theaterarbeit für Kinder und Jugendliche soll durch Angebote aller Sparten der GmbH, zu der die Oper, das neue Theater, das Puppentheater und die Staatskapelle gehören, übernommen werden. Diese Entscheidung löste eine Welle des Protests aus. Eine Petition zum Erhalt des Theaters wurde nach Angaben der Initiatoren bereits von mehr als 12.000 Menschen unterzeichnet.