Rostock (dpa/mv) - Das Kulturwerk Mecklenburg-Vorpommerns sieht angesichts der Corona-Pandemie längerfristige Gefahren für Livespielstätten, Clubs und Diskotheken im Bundesland. «Neben den Livespielstätten ist etwa die Frage, ob es Tontechniker nach der Pandemie noch in dem Umfang geben wird», sagte Verbandspräsident Rainer Lemmer der Deutschen Presse-Agentur.
Angesichts der seit rund einem Jahr anhaltenden Einschränkungen drohten Berufsgruppen sich nach anderen Aufgaben umzusehen. «Wir sind nicht Berlin, sondern ein Flächenbundesland. Wenn keine Tontechniker mehr da sind, die drei oder vier Spielstätten an einem Abend abklappern, haben wir ein großes Problem», betonte er. Diese eher im Hintergrund agierenden Leute würden oftmals vergessen, seien für diesen Kreislauf aber sehr wichtig.
Nach eigenen Angaben sind rund 30 Clubs und Livespielstätten aus dem Bundesland Mitglied in dem Verband. Lemmer bekräftigte die Notwendigkeit weiterer Wirtschaftshilfen, die Antragsfrist für ein entsprechendes Hilfsprogramm laufe Ende März aus. Er gehe von einer Verlängerung aus. Hilfsgelder müssten so lange ausgedehnt werden, bis ein Betrieb, auch unter Einschränkungen, wieder öffnen könne.
Spielstätten bieten demnach als Alternative vermehrt Streamingangebote im Internet an, dies sei jedoch keine große Einnahmequelle. «Das hilft nicht zum Leben.» Es gebe jedoch zumindest Kraft.
Die Linke forderte ebenfalls weitere Hilfsgelder für die Veranstaltungsbranche im Bundesland. Im MV-Schutzfonds seien noch ausreichend Mittel für die Kultur vorhanden, sagte die kulturpolitische Sprecherin Eva-Maria Kröger. «Sonst besteht die Gefahr, dass auch nach der Pandemie in den Clubs und Live-Spielstätten die Lichter und die Mikros aus bleiben, weil schlicht keiner mehr da ist, der sie bedienen kann.»