Leipzig - Betriebs- und Personalräte von Theatern und Bühnen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben analog zu den Banken einen Rettungsschirm für Theater, Bühnen und Orchester gefordert. "Kunst und Kultur sind unverzichtbar für die Gesellschaft und daher systemrelevant", heißt es in dem am Montag in Leipzig von der Gewerkschaft ver.di verbreiteten gemeinsamen Appell.
Ein hochwertiges kulturelles Angebot gehöre zur öffentlichen Daseinsvorsorge und müsse daher Pflichtaufgabe der verantwortlichen Politik sein. "Keine Stadt, kein Landkreis und kein Bundesland können ihre finanziellen Probleme auf Kosten der Kultur lösen", erklärten die Mitarbeitervertreter. Nicht die kommunalen Ausgaben, sondern die Einnahmen seien das Problem. Notwendig sei eine gerechte Finanz- und Steuerpolitik, damit sich Kommunen Kunst und Kultur leisten könnten.
Theater und Bühnen in den drei Bundesländern seien in Gefahr, so die Betriebs- und Personalräte. Ihre traditionelle und reichhaltige kulturelle Substanz drohe irreparabel geschädigt zu werden. Durch eine langjährige Sparpolitik mit erheblichem Abbau von künstlerischem und technischem Personal sowie einer chronischen Unterfinanzierung seien eine Reihe von Häusern am Rande ihrer Existenz angelangt. "Aktuell sorgen wir uns um die Häuser in Dessau, Plauen/Zwickau, Leipzig, Halle, Gera/Altenburg, Bautzen, Radebeul, Weimar sowie Görlitz/Zittau", wurde aufgezählt. Die Sparpotenziale seien ausgeschöpft, ohne Einschnitte in die künstlerische Substanz seien weitere Kürzungen nicht mehr möglich. "Den Beschäftigten ist weiterer Einkommensverzicht nicht mehr zumutbar. Für ihre engagierte Arbeitsleistung müssen sie ordentlich nach den geltenden Tarifverträgen bezahlt werden."