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Verhandlungen über Zukunft des Landesbühnen-Orchesters rücken näher

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Berlin/Radebeul - In die stockenden Verhandlungen um die Zukunft des Orchesters der Landesbühnen Sachsen und der Neuen Elblandphilharmonie könnte Bewegung kommen. Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) als Vertreter der Musiker wird sich voraussichtlich Mitte der kommenden Woche mit Vertretern des Deutschen Bühnenvereins, des sächsischen Kunstministeriums und der Novum GmbH treffen, wie DOV-Sprecher Andreas Masopust am Dienstag mitteilte.

Zunächst müsse über einen Personalüberleitungsvertrag diskutiert werden, sagte er weiter. Diesen verlange die DOV vor allem deshalb, um Sicherheit für die Musiker im Fall einer Insolvenz der künftigen zusammengeführten Orchester-GmbH zu gewährleisten. Nach Auffassung des Ministeriums würde eine Betriebsübergangsregelung reichen.

Masopust zeigte sich alarmiert davon, dass der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge als Mitglied des zuständigen Kulturraums in der vergangenen Woche die Möglichkeit ins Spiel gebracht hatte, das neu zu gründende Orchester könnte "liquidiert" werden, falls es "nicht auf Dauer bestehen" könne.

Die Landesbühnen Sachsen, bisher ein Staatsbetrieb, sollen zum 1. August 2012 in eine GmbH in kommunaler Trägerschaft überführt werden. Das Landesbühnen-Orchester soll bis dahin aufgelöst und mit der Elblandphilharmonie Riesa vereinigt werden. Die Landesbühnen sollen dann Leistungen dieses externen Orchesters "einkaufen" können.

Das Kunstministerium hatte die DOV sowie die Theatergewerkschaften zu Verhandlungen aufgefordert und auf eine Frist bis zum 30. November verwiesen. "Die wollen wir nicht verstreichen lassen", sagte Masopust. "Wir sind zu Verhandlungen bereit, aber nicht um jeden Preis. Wir hoffen, dass die Einsicht kommt, dass die Frage geklärt werden muss, was bei einer Insolvenz passiert."

In einem nächsten Schritt könne über die umstrittene künftige Zahl der Musikerstellen beraten werden, sagte der DOV-Sprecher weiter. Geplant sind derzeit 72, Experten befürworten Masopust zufolge 86 Stellen. Auch der ebenfalls am Kulturraum beteiligte Landkreis Meißen würde die Aufstockung befürworten.

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