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ZDF will mit Digitalkanal neo bei der jungen Zielgruppe punkten

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Köln - Mit dem neuen Digitalkanal neo will das ZDF besonders bei der begehrten Zielgruppe der 25 bis 49-jährigen Zuschauer erfolgreich sein. «neo ist der ernsthafte Versuch, einen bedeutenden Sender aufzulegen», sagte ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut am Donnerstag bei der Programmpräsentation in Köln.

ZDFneo startet am 1. November und ersetzt den ZDFdokukanal. Allerdings werden Reportagen und Dokumentationen auch weiterhin eine herausragende Rolle spielen, betonte ZDFneo-Chef Norbert Himmler: «Wir sprechen junge Zuschauer an, die Interesse an intelligenten Fernsehen haben.» Deshalb beginne die «primetime», also die Hauptsendezeit, erst um 21.00 Uhr. «Dann können die beruflich stark engagierten Singles allmählich abschalten und bei den jungen Familien sind dann die kleinen Kinder im Bett.«

neo verzichtet auf Nachrichten und Sport. Stattdessen spielen neben Reportagen eigenproduzierte Kultursendungen sowie deutsche und internationale Comedy eine herausragende Rolle. So wird Marta Jandova von der Band Die Happy durch regelmäßige Musik- und Chartsendungen führen. »Nightwash«-Erfinder Klaus-Jürgen »Knacki« Deuser wird durch das nahezu tägliche »Comedy-Lab« führen. Als Late-Night-Show kommt die »Süper Tiger-Show« aus Berlin-Kreuzberg, die bislang im Internet eine große Fan-Gemeinde gefunden hat.

Ebenfalls im Programm sind Comedy-und Sitcom-Formate der BBC und aus dem amerikanischen Fernsehen, darunter die mehrfach ausgezeichnete Serie »30 Rock«. Alle Staffeln der Kult-Comedy »Seinfeld« werden erstmals im Zwei-Kanal-Ton im deutschen Fernsehen
zu erleben sein.

Programmdirektor Thomas Bellut wies Vorwürfe von Privatsendern zurück, mit neo werde eine Kopie von Sendern wie Pro Sieben oder RTL 2 aufgelegt. Das Digitalangebot entspreche durch und durch öffentlich-rechtlichen Programmansprüchen, sagte er und verwies auf die neo-Produktion »Der Straßenchor«. Darin begleitet ein Kamerateam in Berlin einen Chor von Obdachlosen, Drogensüchtigen und Prostituierten von der ersten Probe bis zum gemeinsamen Konzert: »Das ist eine Sendung, die ich mir auch sehr gut im ZDF-Hauptprogramm vorstellen kann».

 

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