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Zentrum für Verfemte Musik Rostock forscht zu «Rechtsextremismus und Musik»

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Rostock - Viele Künstler galten im Nationalsozialismus als «zersetzend» und «unerwünscht». Ihnen und ihren Werken widmet sich das Zentrum für Verfemte Musik in Rostock. Doch die extremistischen Tendenzen sind nicht nur Vergangenheit.

Das Zentrum für Verfemte Musik an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock stellt sich neu auf. Mit der neuen Doppelspitze, dem bisherigem Chef Volker Ahmels und der Professorin Yvonne Wasserloos, soll eine stärkere Verbindung zu den Forschungsschwerpunkten «Nationalsozialismus» sowie «Rechtsextremismus und Musik» geschaffen werden. «Damit wird der Bogen von der Geschichte in die Gegenwart gespannt», sagte Wasserloos.

Es gebe auch heute die Tendenzen von Extremisten, gesellschaftliche Gruppen auszugrenzen und sich über Musik zu positionieren, begründete Wasserloos das Engagement. Zudem seien die Gedankengänge der Nationalsozialisten immer noch Teil des gegenwärtigen Rechtsextremismus.

Das Zentrum war 2008 gegründet worden. Es verstand seine bisherige Hauptaufgabe darin, die Musiker, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden, in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und ihre in Vergessenheit geratenen Werke wieder zu spielen. Durch die Arbeit des Zentrums würden die Musik und der dazugehörige geschichtliche Hintergrund in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen, sagte Ahmels.

«Wir schauen nicht mehr nur nach hinten», fügte Ahmels hinzu. Zunehmend werde aber auch der Blick in die Vergangenheit schwieriger. Zur Gründung des Zentrums vor 13 Jahren hätten noch viele Zeitzeugen gelebt, die inzwischen aber gestorben sind oder eine Befragung nicht mehr möglich ist. Es gebe deshalb nur noch Kontakte mit Angehörigen der nächsten Generation der Künstler. Ahmels und Wasserloos beginnen ihre Arbeit als Doppelspitze offiziell mit dem Wintersemester 2021/2022.

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