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Titelseite der nmz 2023/11

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Nix mit X

Untertitel
Martin Hufner über den Abschied von Twitter/X
Vorspann / Teaser

Man kann sich seine Gastgeber nicht immer aussuchen, insbesondere, wenn diese sich verändern. Seit 2009 ist die nmz auch auf der SocialMedia-Plattform Twitter präsent. Vor Kurzem folgten uns mehr als 7.500 Personen oder Institutionen dort. Wir haben an dieser Stelle lange Zeit auf unsere aktuellen Nachrichten und Berichte zeitnah hingewiesen und durch die Präsenz von in der Kulturpolitik aktiven Menschen und Institutionen manche Information auf dem kürzesten Dienstweg der Welt schnell und kompetent erhalten. Damit ist jetzt aber Schluss.

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Durch die Übernahme der Plattform durch den Multimilliardär Elon Musk hat Twitter nicht nur seinen Namen zu „X“ geändert und das zwitschernde Vögelchen im Signet ersetzt, es hat auch viele Kommunikationsfähigkeiten im Zuge von Monetarisierungsversuchen eingebüßt. Damit nicht genug: Auf dieser Plattform haben Hate-Speech und Desinformation in den letzten Jahren derartig an Unmaß und Menge zugenommen, dass es unmöglich erscheint, dem von Seiten der Vernunft etwas entgegenzusetzen. So sind in der ersten Hälfte dieses Jahres Meldungen nach dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz um 32 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gestiegen. Es geht um „Straftatsbestände der Volksverhetzung (192.027), der Beleidigung (162.038) und der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten (142.106)“ – Quelle: Statista. Dabei handelt es sich nicht mehr um Begleiterscheinungen; vielmehr ist es so, dass längst die Algorithmen des Message-Dienstes Krawall und Chaos begünstigen: Shitstorm reiht sich an Shitstorm, Bull­shit folgt auf Bullshit. Genau das ist gewollt. Es ist dies das Geschäftsmodell von X. Professionelle politische und kriminelle „Organisationen“ mit ihren automatisierten „Bots“ nutzen dies virtuos aus und vergiften jeden Anflug von Verständigungsbereitschaften.

Das ist kein Ort, an dem die nmz sich wohlfühlen kann und kein Ort, an dem man etwas durch Präsenz zum Guten wenden könnte. Für die nmz bedeutet das: Abschied nehmen von Twitter und etwas Besseres suchen. Sie finden uns daher künftig auf zwei alternativen Plattformen. Unsere tagesaktuellen Informationen bekommen Sie auf Mastodon und unsere kommunikativen Interessen verfolgen wir insbesondere auf dem Twitter-Clon „Bluesky“. Mehr dazu in unseren Link-Tipps auf Seite 12.

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