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Rückblende 2014/12

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Vor 50 und vor 100 Jahren
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Vor 100 Jahren: Vermischte Nachrichten (Weltkrieg und Musikleben) +++ Vor 50 Jahren: Les Jeunesses Musicales feiern 25. Geburtstag.

Vor 100 Jahren

Vermischte Nachrichten

  • In Barmen hat man zur Unterstützung der Musiker eine Musiker-Hilfskasse gegründet, in die seit Anfang des Krieges von jedem Wohltätigkeitskonzert 10 Prozent der Einnahmen abgeführt werden. Da die Musiker zu diesen Konzerten fast allenthalben ganz ohne Entschädigung oder mit einem bescheidenen „Kriegshonorar““ verpflichtet werden, ist es nicht mehr als billig, dass wenigstens ein kleiner Teil der Erträgnisse den Standesgenossen zugute komme.
  • Aus den Leipziger Neuesten Nachrichten zitiert wird aus der Feder von Dr. Karl Peters ein Artikel, in dem es u.a. heißt: Von allen Orchestern in London wurden gleich nach der Kriegserklärung sämtliche deutsche Direktoren und Musiker ohne einen Pfennig Entschädigung entlassen. Und nicht nur die Professoren, sondern auch die in Deutschland gemachten Musikinstrumente wurden auf die Straße geworfen. Der Krieg gilt als force majeure, welche Kontakte ohne weiteres auflöst. Bei dieser Gelegenheit wurde bekannt, dass die preußische Regierung inzwischen die fernere Gehaltszahlung an Professor Henri Marteau, als französischer Offizier seines Dienstes enthobener Lehrer der Königl. Hochschule in Berlin, eingestellt habe.

Neue Musik-Zeitung 36. Jahrgang 1915, H. 9 und 10

Vor 50 Jahren

Les Jeunesses Musicales feiern 25. Geburtstag. Anlässlich dieses 25-jährigen Jubiläums veranstalten die JM vom 11. bis 16. Januar 1965 in Brüssel eine Jubiläums-Konzertwoche. Hierfür haben ihre Majestät Königin Elisabeth, seine Kgl. Hoheit Prinz Albert und Cardinal Suenes das Patronat übernommen. Zum Abschluss findet ein großer Ball im Palais des Beaux-Arts statt. Marcel Cuvelier, Generaldirektor der  Brüsseler Philharmonie, schuf mit der Gründung der Jeunesses Musicales in Brüssel die erste kulturelle Jugendbewegung. Sein Ziel, seine großartige Idee waren Heranziehung eines neuen, jungen und aufgeschlossenen Publikums, das durch eigene Aktivität  den Weg findet, vor allem die lebende Musik schätzen zu lernen. Cuvelier: „Die Jugend hat gefühlt, dass die Vereinigung durch die Musik mit zum Freiesten und Schönsten zählt. Sie hat ein neues System der Erziehung ganz nach ihrem eigenen Geschmack begründet.“ Wesentliche Verantwortung wird durch die Jugend selbst übernommen, so die Ämter wie Programm, Redaktion, Propaganda, Vorbereitung der Mitgliederkonzerte. Weitere Tätigkeiten wie JM-Orchester, JM-Chor, Musik-Camps und auch semi-musikalische Aufgaben wie kulturelle Programme bei Kongressen, Konferenzen, Reisen oder Gespräche mit Künstlern und Komponisten werden jungen und verantwortungsbewussten Mitarbeitern anvertraut. Cuveliers Ideen konnten dank öffentlicher finanzieller Unterstützung in vielen Ländern eine schnelle und ausgedehnte Verbreitung finden. Internationaler Künstleraustausch der JM nimmt ständig zu. Die 23 Länder der 1946 gegründeten internationalen Föderation der Musikalischen Jugend umfassen heute mehr als eine Million Anhänger mit etwa 5000 Konzerten in dieser Saison. Für „morgen“ ist die JM gerüstet, diese Bewegung, die viel zur gesamten Erziehung der Jugend beiträgt.…

„Musikalische Jugend“ Jahrgang XIV. 1965, H. 1 (Jan./Febr.), S. 20

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