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Neue Musik-Zeitung vor 100 Jahren.
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Rückblende 2018/09 (Vor 100 und vor 50 Jahren)

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Erst- und Neuaufführungen +++ Sterbende Konservatorien?
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Vor 100 Jahren: Erst- und Neuaufführungen +++ Vor 50 Jahren: Sterbende Konservatorien?

Vor 100 Jahren: Erst- und Neuaufführungen:

„Christus“, Passionsdrama von G. Fuchs, Musik von F. Hochreiter und Fel. R. Mendelssohn, kam in Budapest zur Uraufführung.

Das Deutsche Opernhaus in Charlottenburg hat die religiöse Oper „Magdalena“ von Fritz Koennecke zur Uraufführung erworben. Die Dichtung stammt von dem jungen norddeutschen Dramatiker H. H. Hinzelmann […]

Das Hoftheater in Darmstadt kündet für den 30. Oktober die Uraufführung von S. Wagners Oper „Sonnenflammen“ und als Eröffnungsvorstellung des nächsten Winters Shakespeares „Sturm“ mit der kürzlich beendeten Musik F. v. Weingartners an.

Die Leipziger Oper wird in der nächs­ten Spielzeit „Elga“ von E. Lendvai in der neuen Fassung und P. Weißleders „Freimannskind“ zur Uraufführung bringen.

Das Stadttheater in Nürnberg beabsichtigt die Uraufführung der Oper „Sonnenwendnacht“ von Gustav Cords.

August v. Othegraven (Köln) hat ein Singspiel „Hansi“ vollendet, welches im Winter seine Urauführung finden soll. Das Oratorium „Marienleben“ desselben Komponisten wird im Kölner Gürzenich seine Uraufführung erleben.

„Gunlöd“ von Peter Cornelius in der Bearbeitung von W. v. Baußnern wird im Frankfurter Opernhaus zur Aufführung kommen. […] Der Leipziger Thomaskantor Karl Straube entdeckte auf der letzten Seite einer Handschrift der sechs Solo-Violinsonaten von Joh. S. Bach im Besitz der Familie Rust eine bis dahin unbekannte Sonate für Flauto solo von des Meisters eigener Hand und ließ das anmutige Werk in der Thomaner-Motette in der Leipziger Thomaskirche zur Aufführung bringen.

Neue Musik-Zeitung, 39. Jg., Nr. 21, 1. August 1918

Vor 50 Jahren: Sterbende Konservatorien?

Nur noch elf Staatliche Musikochschulen wird es in Zukunft für die Berufsausbildung geben, während die gesamte Laienausbildung ausschließlich Sache der Musikschule ist. So lauten die Reformpläne für das Musikschulwesen, die eine Fachkommission im Auftrage des Deutschen Musikrates ausgearbeitet hat. […] Die bisherigen zwei Dutzend Konservatorien […] sollen verschwinden, wenigstens ihrem Charkter und Namen nach. Sie werden, soweit sie in der Berufsausbildung eine wirklich ausreichende Zahl von Vollstudierenden haben, als regionale Abteilungen den Hochschulen koordinierend zugeordnet, aber damit zugleich hochschulartigen Status erhalten: Planstellen für Professoren, Stipendien nach dem Honnefer Modell, einheitliche Prüfungsordnungen bei gleichen Ausbildungszielen. Konservatorien mit zu geringer berufsbildender Frequenz werden Musikschulen. Denn die Musikschule wird ohnedies durch ihre neue strukturelle Gliederung […] mehr und mehr der umfassende Typ der Laienausbildungsstätte. […]

Weniger wäre mehr: 1969 begehen die Salzburger Festspiele ihr 50-jähriges Jubiläum. Wenn 1968 dafür eine Hauptprobe war, so werden die Jubiläumsfestspiele großartig: denn auf eine mittelmäßige Hauptprobe kann nur eine gute Aufführung folgen. Also: es war zuviel auf dem Spielplan, vieles zuwenig geprobt und viel auf die Dirigenten-Stars Karajan/Böhm und ihre Star-Orchester der Philharmoniker aus Wien und Berlin abgestellt. […] Man sah die Zauberflöte wieder und war von Hermann Preys Papageno mehr entzückt als von O. F. Schuhs Regie, die – verständlich – das Ungetüm des Großen Festspielhauses nicht bewältigte. Karajans Regie scheiterte noch mehr am gleichen Ort mit einem neuen Don Giovanni. […] Haupttreffer Rossinis „Barbier von Sevilla“ im Kleinen Festspielhaus, Titelrolle Hermann Prey, Regie Jean-Pierre Ponnelle, Dirigent Claudio Abbado – hier stimmte alles. Große (unbemerkte) Sensation war die Ausgrabung Paumgartners aus dem Jahre 1600, „Rappresentazione di Anima e di Corpo“ von Cavalieri […].

Musikalische Jugend XVII. Jg., Nr. 5, Oktober/November 1968

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