Vor 100 Jahren: Der Erste Internationale Musikpädagogische Kongress im Reichstagsgebäude zu Berlin +++ Vor 50 Jahren: Die Maurische Trauermusik von Mozart spielte das Studio-Orchester Hannover, bestehend aus Studenten aus Hannover, Hamburg und Detmold unter Leitung von Klaus Bernbacher, zum Volkstrauertag bei der Feierstunde im Bonner Bundestag. …
Vor 100 Jahren
Der Erste Internationale Musikpädagogische Kongress im Reichstagsgebäude zu Berlin stellt vier Referate in den Mittelpunkt: Die soziale Lage der Musiklehrenden, der Musikunterricht auf den Musikbildungsanstalten und der Privatunterricht, der Stand der Schulgesangsfrage, der Kampf gegen die schlechte Musikliteratur. Daran beteiligt sind außer den Delegierten auch die Vertreter Frankreichs, Englands, Italiens und Russlands, um einen Überblick über den augenblicklichen Stand der Fragen in den einzelnen Kulturländern zu gewinnen und eine Grundlage für eine erfolgreiche gemeinsame Weiterarbeit zu schaffen.
Dem Beispiel aller anderen auf Erwerb angewiesenen Berufsstände Folge leistend haben sich nun auch die ausübenden Tonkünstler zu einer Berufsgenossenschaft zusammengeschlossen, um ihre künstlerischen und wirtschaftlichen Interessen selbst zu wahren. Der Verband der konzertierenden Künstler Deutschlands e.V. vertritt heute schon weit über 400 Mitglieder. Durch den beruflichen Zusammenschluss soll das Gefühl der Standeszusammengehörigkeit, das Solidaritätsgefühl der Solisten geweckt werden, eine Stärkung der gesamten Künstlerschaft zur Abwehr unwürdiger Konkurrenz. Es gilt, durch die Regelung der geschäftlichen Beziehungen zu den Arbeitgebern, den engagierenden Vereinen, dem musikliebenden Publikum eine größere Sicherheit in wirtschaftlicher Hinsicht zu schaffen.
Neue Musik-Zeitung, 34. Jahrgang 1912/
1913, Heft 10
Vor 50 Jahren
Die Maurische Trauermusik von Mozart spielte das Studio-Orchester Hannover, bestehend aus Studenten aus Hannover, Hamburg und Detmold unter Leitung von Klaus Bernbacher, zum Volkstrauertag bei der Feierstunde im Bonner Bundestag.
Unvergesslich ist mir dabei auf dem Höhepunkte der Spiegel- und der Cuba-Krise im November 1962, so erinnert sich Bernbacher, damals Vorsitzender der deutschen Jeunesses Musicales, beim anschließenden Empfang eines Gespräches mit Bundeskanzler Kanzler Adenauer: Ich wurde dem alten Herrn vorgestellt.
Im Frühjahr 1963 unterrichtete er mich über Pläne, mit Frankreich einen Vertrag für die Jugend beider Länder abzuschließen, ich sollte mich dafür interessieren. Kein Problem: das spätere Deutsch-Französische Jugendwerk wurde für die Jeunesses Musicales Deutschland ein großes Betätigungsfeld. Das Studio-Orchester Hannover und der Vegesacker Jugendchor, Leitung Ernst Meißner, nahmen dann in Verdun an dem großen deutsch-französischen Jugendtreffen „Versöhnung über den Gräbern“ teil.
Orchester und Chor führten vor 2.000 Zuhörern in der Kathedrale von Verdun in Anwesenheit des Bundesministers für Familien- und Jugendfragen Dr. Heck, und des französischen Staatssekretärs Herzog, Werke von Bach, Schütz, Händel, Strohbach und Schibler auf. Anschließend fuhren Chor und Orchester zur Wiederholung des Konzertes nach Campiègne.
Bundeskanzler Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle legten mit der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages am 22. Januar 1963 den Grundstein für das Deutsch-Französische Jugendwerk, das am 5. Juli des gleichen Jahres in einem zwischenstaatlichen Abkommen festgeschrieben wurde.
XII. Jahrgang, Nr. 1, 4 und 5, 1963