Als Nachfolger von „Soundscapes European Composition Project“ des Mendelssohn Kammerorchesters findet ab morgen das Werkstatt-Treffen von „Landscapes“ - European Pupils Composition Project (EPCP) in Leipzig statt. Das Projekt wird vom europäischen Programm für die schulische Bildung "Comenius" gefördert und verbindet etwa 30 Schüler aus vier europäischen Schulen (Deutschland, Polen, Ungarn) in einem künstlerisch-kreativen Prozess.
Es gibt ihnen die Möglichkeit, in einen interkulturellen Austausch zu treten, in welchem sie zeitgenössische Kultur im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation erleben. Mittels einer erfüllten ästhetische Praxis können sie ihren Bildungshorizont und ihre Wahrnehmungsfähigkeit erweitern. Die Schüler sollen durch den kreativen Umgang mit Musik, anderen Kunstformen, Sprachen und modernen Medien das „Eigene“ und das „Fremde“ besser verstehen, gemeinsame kulturelle Wurzeln und ihre individuellen Ausprägungen entdecken und kulturelle Identität erfahren. Das Projekt dient der europäischen Integration junger Menschen, wobei die Musik das wichtigste Medium der Kommunikation sein soll. Die Schüler sollen sich als Teil der modernen europäischen Kultur fühlen, die sie durch ihre künstlerische Arbeit bereichern.
In verschiedenen Gruppen erarbeiten die Schüler musikalische, bildkünstlerische und Sprach-Kompositionen. Im Bereich der Musik stehen ihnen an jeder Schule Komponisten zur Seite. Hier werden sie nach einer Phase des Rezipierens, Improvisierens und Experimentierens für eine Besetzung von acht Musikern eine Komposition erarbeiten. Höhepunkt der multilateralen Partnerschaft sind vier Projekttagen im Mai 2010 in Leipzig, die morgen beginnen. Dort erwartet sie das Mendelssohn Kammerorchester Leipzig, um mit ihnen gemeinsam die entstandenen Stücke zu proben und die Moderation der Konzerte vorzubereiten. Die Schüler haben dabei die Gelegenheit, ihre speziellen Erfahrungen mit zeitgenössischer Kunst austauschen und ihre Projektergebnisse zu erläutern. Ganz spannend wird es dann, wenn die Kompositionen anschließend öffentlich aufgeführt und alle anderen Projektergebnisse präsentiert werden. Auftakt sind zwei Konzerte in Leipzig im Gewandhaus und in der Thomasschule. Anschließend begeben sich Orchester und Schüler auf eine Konzertreise über Zielona Góra und Neuzelle bis nach Budapest.
Projekt-Ablauf
* ab September 2009: individuelle Arbeit in den vier Schulen
* 04.-07.02.2010: Kompaktarbeitsphase in Neuzelle: ca. 25 Schüler (aus 3 europäischen Ländern), 4 Orchestermusiker und 4 Komponisten: Die Schüler erhalten Einblick in zeitgenössische Kompositionstechniken, Spieltechniken von Instrumenten, die Rolle Neuer Musik im Konzertleben - jeweils unter landestypischen Gesichtspunkten. Sie erarbeiten gemeinsam Ideen für die Komposition.
* 07.-10.05.2010: Werkstatttreffen in Leipzig: alle beteiligten Schüler (ca. 30), 8 Orchestermusiker, 1 Dirigent, 4 Komponisten: Die Schüler tauschen Ihre Arbeitsergebnisse aus und planen die Präsentation ihrer Musikstücke in den Konzerten. In einem Moderationsworkshop wird ihnen dabei professionelle Hilfe zuteil. Außerdem werden sie in die Proben des Orchesters einbezogen. Am 10.05.2010 findet am Vormittag ein Schülerkonzert im Leipziger Gewandhaus, am Abend ein öffentliches Konzert in der Thomasschule satt. Die Schüler werden die Konzerte selbst moderieren und dabei Einblick in die Entstehung ihrer Stücke geben. Ein Konzert wird mitgeschnitten.
* 11.-16.05.2010 Konzertreise mit allen Beteiligten nach Zielona Góra, Neuzelle und Budapest.
* ab September 2010: individuelles Weiterarbeiten an den Ergebnissen, Vorbereiten einer abschließenden Dokumentation
* März 2011: CD Produktion in Leipzig
* April/Mai 2011: Fertigstellen der Projektdokumentation (Internet)
Die vier Partnerschulen:
Thomasschule, Gymnasium der Stadt Leipzig (Deutschland)
Vendéglátó, Idegenforgalmi és Kereskedelmi Középiskola és Szakiskola Budapest (Ungarn)
Europejskie Gimnazjum Spoleczne dr Rahn, Zielona Góra (Polen)
Gymnasium im Stift Neuzelle (Deutschland)
Partnerorchester:
Mendelssohn Kammerorchester Leipzig