Die Musikhalle Hamburg wird am 10. und 11. September 2004 zum zentralen Spielort des Fünften Hamburger Musikfestes und schafft somit Raum für 24 Stunden prall gefülltes, außergewöhnliches Programm: Umrahmt vom Schwerpunkt „Prometeo“ von Luigi Nono wird hier – räumlich und zeitlich komprimiert – ein Konzept realisiert, das vom Monumentalwerk über Solistisch-Kammermusikalisches bis hin zu Film, Kinderprogramm, Hörspiel und „virtuellem Musikfest“ reicht.
Rund um die Uhr, quer durch musikalische Ensemble-Formationen, Programm für Groß und Klein und ein Themen-Schwerpunkt angereichert durch einen Schuss Crossover – am letztmalig unter der Leitung von Ingo Metzmacher stattfindenden Hamburger Musikfest gibt es Nahrung für Leib und Seele.
Monumental steht Luigi Nonos „Prometeo“ sowohl am Anfang als auch am Ende des Musikfestes. Nach einer Werk-Einführung sind es somit dessen Klänge, die am Freitag, den 10. September um 21 Uhr das Fest eröffnen. Vom ab 23 Uhr gereichten Mitternachtsbuffet gestärkt lässt es sich beschwingt in das Nachtprogramm mit Swingle Singers – „A Capella um Mitternacht“ –, Markus Stockhausen (1.30 Uhr) und der Percussionistin Robyn Schulkowsky (3 Uhr) stürzen. Durch die Morgenstunden ab 4 Uhr führt das „Musikfest im virtuellen Raum“: Mittels Live-Übertragung in die Musikhalle ist die Sendung von Radio FSK (Freies Sender Kombinat) mit verschiedenen Stücken des Komponisten und Regisseurs Heiner Goebbels, darunter „Die Befreiung des Prometheus“, zu hören. Zum Samstags-Frühstück wird in Auszügen das längste Konzert der Welt „gereicht“: in Live-Übertragung aus der St. Burchardi Kirche in Halberstadt kommt John Cage’s „Organ²/ASLSP“ – „as slow as possible“ zu Gehör.
Ein mehrstündiges Filmprogramm ergänzt das Live-Angebot, das sich im Großen Saal in einer Reihe von Konzerten abspielt: Hier werden insbesondere Werke des 20. Jahrhunderts, aber auch Jazz zum Besten geben – beginnend mit dem Ensemble Resonanz (11 Uhr), über Gilad Atzmon & Orient House Ensemble (12.45 Uhr) und ensemble Intégrales (14.30 Uhr) bis hin zu dem unter anderem mit einer Uraufführung aus eigener Hand aufwartenden Pianisten Gianluca Cascioli (16 Uhr).
Parallel dazu wird für die jüngsten Musikfest-Besucher die Offene Musikbühne für Kinder „Dschämm!“ sowie „Wir, die Kinder des Prometheus“ mit schauspielerischer Unterstützung angeboten.
Und so mündet das Nonstop-Programm schließlich in die zweite Aufführung des „Prometeo“ (19 Uhr). Damit bleibt sich das Musikfest auch im fünften Jahr treu und erfüllt den an sich gestellten Anspruch, „die überaus spannende Musik des 20. Jahrhunderts aus ihrem vermeintlichen Nischendasein zu befreien und in einen größeren Rahmen zu stellen.“