Dem Gesetzgeber sei Dank, dass unsere hochgeschätzte GEMA einen Jahresbericht zur Mitgliederversammlung nächste Woche vorlegen muss, der auch einige Zahlen enthält. In hübsch gelayouteten Tabellen finden sich da Angaben, die bei aller gematischer Sehnsucht nach Transparenz zumindest auf den ersten Blick doch einige Fragen aufwerfen. Wir stellen sie mal – und bitten gleichermaßen geneigte Leser um ergänzende Fragen – und die GEMA natürlich um Antworten:
1. Die Erträge der GEMA sind für 2009 mit 841 Mio Euro bis auf acht Mio fast wieder auf das Niveau von 2007 angestiegen. Im Vergleich zu 2008 ergab sich eine Steigerung von ca. 18 Mio Euro bei einem Kostensatz von heute 15,2 Prozent im Verhältnis zu 14,9 Prozent im Vorjahr. Dieser Kostensatz ergibt sich aus der simplen Teilung von Aufwand und Einnahmen. Wie aber erklärt sich im Bereich Aufführungs- und Senderechte dann die Steigerung des Kostensatzes (Abzug für die Kreativen) von ca. 21 auf 25 Prozent?
2. Liegts am Einnahmenschwund im Feld der mechanischen Rechte?
3. Woher rührt die Kostensteigerung überhaupt bei offensichtlich gleichbleibender Mitarbeiter-Zahl?
4. Schlagen da die acht Millionen Euro Rückstellungen für Abfindungen (Schließungen von Bezirksdirektionen) ins Kontor?
5. War Harald Heker so effektiv, dass ein Gehaltszuschlag von gut 100.000 Euro p. a. angemessen ist? (jetzt: 431,6-tausend Euro)
6. Hat Jürgen Becker im verbliebenen halben Jahr seiner Amtszeit doppelt so viel gearbeitet wie früher – denn sein Jahresgehalt ist ja gleich geblieben?
7. Wie erklärt sich der exorbitante Ertrags-Anstieg aus der Rechte-Wahrnehmung für „andere“ Verwertungsgesellschaften im Verhältnis zum eigenen Ergebnis (fast 59 Mio mehr als im Vorjahr?)
Wie gesagt: Weitere Fragen sind ebenso willkommen wie schlüssige Antworten...