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Titelseite der nmz 2020/11
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Im Glanze?

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Die Musikschullandschaft Ost im Blick hat Theo Geißler
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„Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt“, spekulierte der „Wende-Kanzler“ Helmut Kohl vor dreißig Jahren – und log oder irrte. Weil das rigorose Gewinn- und Einfluss-Streben westdeutscher Firmen und Institutionen statt einer Wiedervereinigung im verständnisschaffenden Dialog den „neuen“ Bundesländern mit dem Brandeisen ihrer angeblich sozialen Marktwirtschaft einen Anschluss nach Wessi-Geschmack aufprägte, verblieb in vielen gesellschaftlichen Bereichen der ehemaligen DDR verbrannte Erde. Gerade auch im Bereich von Kultur und Bildung. Unter den Konsequenzen leidet unsere noch demokratische Republik bis heute.

Optimistische Aufbruchstimmung statt solchen Trübsinns erfüllte vor dreißig Jahren viele Kulturschaffende aller Sparten, häufig begleitet von einer gewissen empathischen politischen und materiellen Naivität. Gerade im Musikbereich gab es längst, teils eher informelle Kontakte, Kooperationen, Freundschaften zwischen Komponisten, Interpreten und Verbands-Vertretern. Ein besonders umtriebiger und erfolgreicher Brückenbauer aus Deutschland-West war der nmz-Mitbegründer und Pädagogik-Redaktionsleiter Eckart Rohlfs. Als Jugend-musiziert-Chef im Auftrag des Deutschen Musikrates gleichzeitig bestens vernetzt mit Musik-Institutionen wie dem Tonkünstlerverband, der Musikalischen Jugend oder dem Verband deutscher Musikschulen, knüpfte er, gewissermaßen „heimlicher“ Kultur-Botschafter, schon seit den Achtzigern des vorigen Jahrhunderts fruchtbare Kontakte vor allem mit musikalischen Ausbildungsstätten und ihren Träger-Institutionen samt Partnern in Sachsen und Sachsen-Anhalt. So hatte ich das Glück, 1990 als Reise-Begleiter von Eckart Rohlfs bei einer Fahrt nach Leipzig, damals noch als „Vertreter“ des Gustav Bosse Verlages, in der Musikschule, die damals noch „Ottmar Gerster“ hieß, ebenso freundlich empfangen zu werden wie im Musik-Kabinett oder in der Musikhochschule.

Aus erster Hand erfuhr ich so Konkretes über das differenzierte Musik-Ausbildungs-System in der DDR und über die – im Unterschied zur Bundesrepublik – dank Festanstellung und gesellschaftlich hoher Wertschätzung relativ gut und sicher gestellte Position der im Musikbereich „Werk-Tätigen“ – Lehrkräfte, Komponist*innen, Interpret*innen. Diese Kontakte schufen – auch dank des damaligen Gewandhausdramaturgen und Funk-Redakteurs Steffen Lieberwirth, wenig später langjähriger enger Mitarbeiter der nmz-Redaktion, und des Engagements der Musikalienhandlung M. Oelsner – für unser Blatt tatsächlich einen kleinen blühenden Garten: allein in Leipzig fast siebenhundert Abonnenten. Immerhin etliche sind übriggeblieben. Und wie sich beispielsweise die einst gut strukturierte Musikschullandschaft in Sachsen und darüber hinaus entwickelt hat, beschreibt Michael Ernst in unserem dreiseitigen Dossier auf den Seiten 15 bis 17 –  Ergänzendes und/oder Diskussionswürdiges ist herzlich willkommen.

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