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Internationale Musikwelt zu Gast in Hollywood

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Beim ersten internationalen Musikforum treffen sich über 150 Vertreter aus 70 Ländern
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In direkter Nachbarschaft zum „Walk of Fame“ am Hollywood Boulevard, auf dem schon musikalische Größen des internationalen Showbiz wie Elvis Presley, the Beatles, Marilyn Monroe und Leonard Bernstein ihre Spuren hinterlassen haben, trafen sich Vertreter des internationalen Musiklebens, um über „Musik und Gesellschaft im 21. Jahrhundert“ zu diskutieren.

Für das internationale Musikforum schlossen sich das Kulturamt der Stadt Los Angeles unter der Leitung von Margie Reese und der Internationale Musikrat zusammen, um ein hochkarätiges Programm von Expertenrunden und Abendveranstaltungen zu präsentieren. Während der vier Tage des Forums wurden jeweils thematische Schwerpunkte gesetzt: „Die Rolle der Musik in unserer schnelllebigen Zeit“, „Musik und Technologie“, die „Zukunft der Musik“ und „HipHop und Urban Music“. Viele der europäischen Referenten waren Preisträger der diesjährigen Jahresversammlung des Europäischen Musikrats in Budapest.

Für die meisten Teilnehmer des Forums stand der Austausch mit Vertretern der anderen Länder im Mittelpunkt. Aus allen Teilen der Welt reisten sie nach Los Angeles, um neue Eindrücke zu gewinnen, neue Ideen zu sammeln und um von den unterschiedlichen Herangehensweisen an die Arbeit mit Musik zu profitieren.

In einer Diskussionsrunde wurden beispielsweise die Aufgaben von Nicht-Regierungs-Organisationen in Bezug auf den Erhalt der musikalischen Vielfalt erörtert: So wurden in Europa viele der Musikorganisationen im Kontext der Nachkriegsjahre aufgebaut, die sich oft einem pädagogischen Auftrag verbunden fühlen. In anderen Regionen der Welt, so zum Beispiel auf den Philippinen, ist neben der Förderung klassischer Musik auch die Bewahrung der musikalischen Traditionen ein wichtiges Ziel. Ein Beispiel aus Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) zeigt, wie sich in schnell wachsenden arabischen Städten innerhalb kurzer Zeit Konzerthäuser, Musikfestivals und Musikwettbewerbe entwickeln, die auf die Bedürfnisse einer internationalen Einwohnerschaft eingehen.

Neben Vorträgen und Diskussionsrunden wurden die Teilnehmer in praktischen Workshops zur aktiven Teilnahme angeregt. Bei „Improvisation im Jazz“ stellten sich Musikstudenten aus Los Angeles den Fragen der Zuhörer, und im Workshop „Youth Speak: Youth Empowerment“ wurde den Teilnehmern in einem generationsübergreifenden Spiel gezeigt, dass sich Jugendliche und Erwachsene in der Aufgabenverteilung gegenseitig sinnvoll ergänzen und bereichern können. In den Mittagspausen wurde eine amerikanische Besonderheit vorgestellt: In den so genannten „Luncheons“ wurden die Teilnehmer auch während des Essens mit Vorträgen und Diskussionsrunden versorgt. Besonders eindrucksvoll gestaltete die US-amerikanische HipHop-Aktivitstin Toni Blackman diese Situation. Mit ihrem Einleitungsrap klagt sie die Dominanz der machistischen Vorstellungswelten des Mainstream-HipHop an und gibt einen Blick auf das Wesen des HipHop als urbanes Lebensgefühl frei. Für Blackman ist klar: HipHop ist nicht der Goldketten-behängte Mercedesfahrer, der von knapp bekleideten Mädchen umtanzt wird, sondern ein vor allem afro-amerikanisches Lebensgefühl, zu dem Musik und Wort glei-chermaßen gehören. Ebenfalls zum Thema HipHop stellte in einer der Konferenzrunden Stig Asp von „Jeunesses Musicales International“ das Projekt „Music Crossroads Southern Africa“ vor. Er veranschaulichte, wie es mit Hilfe von Musik möglich ist, in den Ländern des südlichen Afrikas Kinder und Jugendliche über die Gefahren von HIV/AIDS aufzuklären. Dabei ist auch das musikalische

Ergebnis außerordentlich beeindruckend, was zeigt, dass ein pädagogischer Impetus durchaus in einem hervorragenden künstlerischen Ausdruck resultieren kann.

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