München - Zum zehnjährigen Bestehen der Münchner Open-Air-Veranstaltung «Klassik am Odeonsplatz» wird erstmals eines der beiden Konzerte live im Bayerischen Fernsehen übertragen: Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks präsentiert am 18. Juli unter der Leitung seines Chefdirigenten Mariss Jansons einen musikalischen Streifzug durch Wien. BR-Hörfunkdirektor Johannes Grotzky sagte in München, das Klassik-Open-Air solle damit stärker «in eine breitere bayerische Öffentlichkeit» gebracht werden.
Unter dem Motto «Mariss Jansons im Dreivierteltakt» sind Werke von Johann Strauß (Sohn), Joseph Lanner, Franz von Suppé, Fritz Kreisler und Franz Lehár zu hören. Als Solisten sind Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager, Bariton Thomas Hampson und Geiger Julian Rachlin mit dabei. Kirchschlager zeigte sich zuversichtlich, dass das Programm mit Operetten-Arien und Walzern bei den schätzungsweise rund 8000 Besuchern großen Anklang finden wird: «Ich glaube, dass die Münchner das ganz gut im Blut haben - die Bayern und Österreicher sind sich sehr nah.»
Zum Auftakt der Klassik-Open-Air-Konzerte sind am 17. Juli die Münchner Philharmoniker unter der Leitung von Thomas Hengelbrock zu erleben. Auf dem Programm steht die Ouvertüre von Bedrich Smetanas «Verkaufter Braut», Modest Mussorgskijs «Bilder einer Ausstellung» in der Orchester-Bearbeitung von Maurice Ravel sowie Antonín Dvoráks Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll mit der Cellistin Sol Gabetta als Stargast.
«Klassik am Odeonsplatz» war zunächst als Millenniumskonzert zur deutsch-französischen Aussöhnung im Jahr 2000 ins Leben gerufen worden. Seit 2002 wird es jährlich fortgeführt und hat laut Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) mittlerweile ein treues Publikum. «Jeder, der mal hier war, bemüht sich in den Folgejahren wieder um Karten», sagte Ude. Jahr für Jahr kommen zu beiden Konzerten insgesamt rund 16 000 Besucher. Nach Veranstalterangaben lockt das Festival dabei auch viele Menschen an, die sonst nicht in Konzertsälen zu finden seien.
Eine Besonderheit der Open-Air-Konzerte ist laut Ude insbesondere die «tolle München-Kulisse», durch die Konzerte auch zu einem «Augenschmaus» würden: Die Besucher sitzen zwischen kunstvoll beleuchteter Feldherrnhalle, Residenz und Theatinerkirche. Der logistische Aufwand ist nach Veranstalterangaben enorm: Für einen möglichst guten Klang sollen 70 Mikrofone, fast genauso viele Lautsprecher und 45 Verstärker sorgen; zusätzlich zu den jeweils rund 150 Musikern und ihren Betreuern seien an den Konzertabenden rund 250 Menschen im Einsatz.
Nach Veranstalterangaben sind für beide Konzerte bislang etwa Dreiviertel der Karten verkauft.
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