Ein Preis ist Ansporn, Würdigung, Selbstvergewisserung. Er ist ein Zeichen nach außen und nach innen, ein Unterscheidungsmerkmal. „Man darf nicht vergessen, dass wir ein kleines Institut sind, mit etwa 80 Studierenden,“ meint Claus Reichstaller, Professor an der Münchner Hochschule für Musik und Theater und Leiter des Jazzinstituts. „Man kann also nicht alle Instrumente gleichzeitig auszeichnen. Das hat aber auch viele Vorteile“. Kurze Dienstwege zum Beispiel. Eine Initiative wie der Kurt Maas Jazz Award etwa entstand in erstaunlicher Geschwindigkeit. Als sich Reichstaller und Camilo Dornier 2011 bei der Beerdigung des einstigen Institutsleiters Kurt Maas trafen, fassten sie den Entschluss, dessen Erbe in Gestalt eines Jazzpreises für den Nachwuchs weiterzuführen.
Mit Blick auf die Zukunft
Die Universität und der musikbegeisterte Stifter taten sich zusammen und schon zwei Jahre später wurde die Auszeichnung zum ersten Mal überreicht. Seitdem gehörten die Pianist*innen Shuteen Erdenebaatar, Leo Betzl und Svetlana Marinchenko, die Klarinettistin Rebecca Trescher, der Saxophonist Moritz Stahl oder auch der Trompeter Matthias Lindenmayr zu den Preisträger*innen. Über den Bassisten Abraham LaBoriel entstand ein enger Kontakt nach Boston ans Berklee College. Dozent*innen kamen von dort nach München, Studierende konnten wiederum an den Sommerkursen der Kaderschmiede des Jazz teilnehmen. Der Austausch intensivierte sich, auch das kann ein Effekt eines Awards sein.
Jubiläum mit Aussicht
Und so wurde in diesem Sommer ein zehnjähriges Jubiläum mit Aussicht gefeiert. Zum sechsten Mal konnten die Preisträger*innen zeigen, wo sie musikalisch stehen, vor allem am 12. Juli um 20 Uhr in der nahezu ausverkauften Isarphilharmonie des Gasteigs HP8. Mit dabei waren der Gitarrist Elias Prinz im Trio mit hinreißend charmantem Gypsy Jazz, der Schlagzeuger Minchan Kim im Stil der alten Swingbop-Schule und der kraftvolle Saxophonist Tom Förster, die sich unter 19 Bewerber*innen als Gewinner durchsetzen konnten, außerdem die neuen Stipendiaten André Kusmitsch am Klavier, Feldeman de Oliveira Lacerda an der Posaune aus São Paulo und als besonderer Stargast des Abends der brasilianische Komponist, Sänger und Keyboarder Ivan Lins.Er bestritt die zweite Konzerthälfte gemeinsam mit dem Munich University Jazz Orchestra, mit eigenen Liedern, einem kurzen Jobim-Intermezzo, das auch die Sängerin Alma Naidu mit auf die Bühne brachte, und als Ohrwurm für den Heimweg einer Slow-Version seines wundervoll eingängigen „Madalena“. Am Tag zuvor präsentierte das Jazzinstitut im Jazzclub Unterfahrt mit „Jazz Institute Meets Brazil“ im Speziellen die neue Kooperation mit den brasilianischen Partnerinstituten, und am Donnerstag zog die Konzertkarawane in den Bayerischen Hof weiter, um mit „Jazz Institute Celebrates Kurt Maas Jazz Award“ dem Jubiläum noch das passende After Show Event zu gönnen.
Er bestritt die zweite Konzerthälfte gemeinsam mit dem Munich University Jazz Orchestra, mit eigenen Liedern, einem kurzen Jobim-Intermezzo, das auch die Sängerin Alma Naidu mit auf die Bühne brachte, und als Ohrwurm für den Heimweg einer Slow-Version seines wundervoll eingängigen „Madalena“. Am Tag zuvor präsentierte das Jazzinstitut im Jazzclub Unterfahrt mit „Jazz Institute Meets Brazil“ im Speziellen die neue Kooperation mit den brasilianischen Partnerinstituten, und am Donnerstag zog die Konzertkarawane in den Bayerischen Hof weiter, um mit „Jazz Institute Celebrates Kurt Maas Jazz Award“ dem Jubiläum noch das passende After Show Event zu gönnen. Ein Preis ist eben immer mehr als nur die Auszeichnung selbst. Er ist auch ein Grund, stolz zu sein und den Blick in die Zukunft zu richten
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