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Nachrichten 2001/09

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Perspektiven multimedialer Musikvermittlung +++ ConBrio auf der chor.com in Dortmund +++ Musikalische Spitzenleistung an der Landesmusikakademie Baden-Württemberg +++ Neuer Studiengang in Hildesheim +++ Streicher und Pianisten im Team +++ Frische Musikpfade im Kulturwald +++ Preis für sangliches Violinspiel +++ Ohne Grenzen: Der musikalische Jugendaustausch +++

Perspektiven multimedialer Musikvermittlung

 

Am 28. Oktober 2011 ab 10 Uhr veranstaltet die Friedrich-Ebert-Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Musikrat, dem Kulturreferat der Stadt München, BR Klassik und der Neuen Musikzeitung in der BlackBox im Münchner Gasteig ein Symposium zum Thema „Perspektiven multimedialer Musikvermittlung“.

Zu anspruchsvoller Musik wird besonders ein jüngeres Publikum heute über die Auswahl- und Kombinationsmöglichkeiten von Abruf- und Podcast-Angeboten im Internet geführt – allein über traditionelle Medien wie Radio, Tonträger oder Printerzeugnisse wäre das heute nicht mehr zu erreichen. In einer Zeit, in der die Schule immer weniger Musik-

unterricht anbietet, wächst zudem die bildungspolitische Bedeutung einer multimedialen Musikvermittlung. Natürlich kann das Sammeln und Collagieren von Audios und Videos die Erfahrung sinnlich-körperlichen Musizierens nicht ersetzen. Die kreative Praxis des Mixens am Laptop ist jedoch eine neue Form der medialen Erzeugung und zugleich Vermittlung von Musik. Auch im zeitgenössischen Komponieren begegnet uns die Neuordnung, Vermischung und Verarbeitung von Samples mit vorgefundenen musikalischen oder klingenden Materialien. In diesem Symposium sollen Möglichkeiten und Grenzen einer multimedialen Vermittlung von Musik diskutiert und dabei ästhetische, pädagogische, politische sowie ökonomische Aspekte behandelt werden.

Vorträge: „Play it back, Play it back, Play ist all back: Über den Umgang mit Zitaten, Audiosamples und Loop-Maschines“ (Prof. Bernhard Lang, Komponist, Wien); „Körper als Medium – Medium als Körper der Musikvermittlung (Prof. Dr. Wolfgang Rüdiger, Musikpädagoge und Fagottist, Düsseldorf/Freiburg); „Musikjournalismus zwischen Print und Multimedia“ (Theo Geissler, Herausgeber der neuen musikzeitung/nmz, Regensburg), „Multimediale Musikvermittlung als Zukunftsaufgabe“ (Dr. Michael Schmidt, Koordinator des BR-Klassikportals, München)

Das Podiumsgespräch mit allen Referenten wird durch Meret Forster, Musikredaktionsleiterin von BR-Klassik, moderiert. Musikalische Umrahmung erfolgt durch Matthias Ockert, Martin Schüttler und Hannes Seidl. Die Veranstaltung wird durch BR-Klassik (Radio) und BR-alpha (Fernsehen) aufgezeichnet. Sendetermine: 12. November 2011, 22.30 Uhr (BR-alpha), 13. November 2011, 21.05 Uhr (BR-Klassik). Um Anmeldung wird gebeten unter: barbara.kess [at] fes.de (barbara[dot]kess[at]fes[dot]de)

 

ConBrio auf der chor.com in Dortmund

Die ConBrio Verlagsgesellschaft wird auf der erstmals ausgetragenen „chor.com“ (22. bis 25. September in Dortmund) mehrfach präsent sein. Zum einen mit einem eigenen Stand im Messebereich, zum anderen mit zwei Workshops, die sich unmittelbar auf ConBrio-Publikationen beziehen: Am Donnerstag, den 24. September (16.45–18.00 Uhr) lautet das Motto „Folgen Sie dem ChorLEITfaden!“ Als international gefragter Referent und Hochschullehrer für Chorleitung ist Robert Göstl für unkonventionelle Zugänge im Bereich der Vermittlung von Handwerk und Hintergrund bekannt. Auch sein 2006/2008 bei ConBrio erschienener „ChorLEITfaden“ hat mit der den Buchtext begleitenden DVD neue Wege und Arbeitsmaterialien erschlossen. So ist auch von seinem Workshop auf der chor.com eine anschauliche und durchaus humorvolle Präsentation zu erwarten. 

Am Samstag, den 24. September (10.00–11.30 Uhr) geht Stephan Zippe der Frage nach: Wie singt man Gregorianischen Choral? Eine besondere Rolle spielt die Frage des „freien Rhythmus“, der in den Neumen notiert ist. 

Grundlage dafür ist das Anfang 2011 erschienene „Graduale Novum“, das mit seiner Art der Notation die dazu notwendigen Angaben liefert. Es werden bei den Teilnehmern keine speziellen Kenntnisse vorausgesetzt. Information und Anmeldung unter: www.chor.com

Bruno-Frey Musikpreise vergeben 

Musikalische Spitzenleistung an der Landesmusikakademie Baden-Württemberg

„I was absolutly surprised” war die spontane Reaktion des Preisträgers Antonii Baryshevskyis, „I’ve never won a prize in Germany before, it’s a great pleasure for me“. 

Ein Blick in seine Vita zeigt, dass es sich bei ihm um einen außergewöhnlich hochbegabten Musikstudenten handelt, der den mit 7.000 Euro dotierten Bruno-Frey Musikpreis erhielt. In der Laudatio führte Akademiedirektor Klaus Weigele aus, dass Antonii, derzeit Student an der National Music Academy der Ukraine, bereits mehrere nationale und internationale Klavierwettbewerbe, darunter den Slatoslav Richter-Klavierwettbewerb in der Ukraine, ebenso den ersten Preis des Klavierwettbewerbs „In Memory of Vladimir Horovitz“ und viele andere Wettbewerbe in Serbien, Russland, Rumänien und der Ukraine gewonnen hatte. 

Als Solist konzertierte er bereits mit Orchestern aus Polen, Serbien, Deutschland, Spanien, Russland, Ukraine und den USA und hatte bereits mehrere Radio- und TV-Produktionen unter anderem beim Serbischen Nationalradio eingespielt. 

Die Spannung und Intensität, mit der der junge Pianist Maurice Ravels Miroires beim Preisträgerkonzert  präsentierte, zog alle in seinen Bann. Baryshevskyi bedankte sich für die hohe Auszeichnung und verriet später, dass das Preisgeld eine Menge Geld für ihn wäre. 

Neuer Studiengang  in Hildesheim

Verliehen wird der Bruno-Frey-Musikpreis mit einer Gesamtsumme von 28.500 Euro an die begabtesten Kursteilnehmer, die in einem Jahr an der Landesmusikakademie Kurse besuchten. Als weitere Preisträger wurden der Geiger Georg Sarkisjan, das Trio Rafale mit Flurin Cuonz, Maki Wiederkehr und Daniel Meller, die Pianistin Olivia Trummer sowie die Sopranistin Annika Gehrhards geehrt. Für ihre herausragenden Leistungen im vergangenen Jahr wurden weiterhin zwei pädagogische Projekte mit Förderpreisen ausgezeichnet: das Schulprojekt „Singklasse“ des Eppelheimer Musiklehrers Ralf Schnitzer sowie das Projekt „Singen mit Kindern“ im Kindergarten aus Wangen. 

Im Rahmen des Projekts „musik.welt@niedersachsen“ wurde an der Universität Hildesheim der Studiengang „Kulturelle Diversität in der musikalischen Bildung“ (M.A.), ein berufsbegleitendes Studium zur Fort- und Weiterbildung konzipiert. Er richtet sich an Musiker, Musiklehrerinnen, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Erzieher und Menschen, die das Potenzial der Musik für ihre Arbeit nutzen wollen. 

Bewerbungsschluss für das Wintersemester ist der 15. Oktober 2011, Studienbeginn ist Januar 2012. Weitere Informationen unter: www.uni-hildesheim.de

Streicher und Pianisten im Team

Von 21. bis 23. Oktober laden die deutschen Sektionen der europäischen Klavierlehrer- und Streicherlehrer -Vereinigungen (EPTA und ESTA) zu einem gemeinsamen Kongress nach Nürnberg ein. 

Die Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Nürnberg und dem Germanischen Nationalmuseum ermöglicht 2011 ein besonders breit gefächertes Kongressprogramm. Die Vorträge und Unterrichtsdemonstrationen nehmen sich aus unterschiedlichem Blickwinkel der Frage an, wie die  beiden Instrumentengruppen zu einem gemeinsamen Ganzen finden können. Nadia Lasserson aus London wird das Thema aus der Sicht ihrer Erfahrungen mit Kammermusik für Kinder beleuchten. Xuesu Liu und Oliver Triendl, Klavier mit Daniel Gaede, Violine und Julian Arp, Violoncello sind am Freitag Abend im Heilig-Geist-Saal zu hören. Das Professoren-Duo Anke Dill, Violine und Florian Wiek, Klavier wird im Abschlusskonzert zu hören sein und eine der Unterrichtsdemonstrationen leiten. 

Das Kongressprogramm  ist einzusehen unter www.esta-de.de. Anmeldungen per Post oder Fax an: ESTA-Sekretariat, Trixi Helpenstein, Katzenberg 123, 55126 Mainz Tel. 06131-47 95 65 Fax. 06131-47 95 68. 

Frische Musikpfade im Kulturwald

Im vierten Jahr seines Bestehens bleibt das Musikfestival „Kulturwald“ (1. bis 11. September) seinem Motto treu, Bewohner und Besucher des Bayerischen Waldes unverkrampft auf musikalische Routen abseits der Hauptstraßen zu führen. Ganz wörtlich zu nehmen ist das im Fall der „Waldmusikpfade“, einer mehrteiligen Klanginstallation des Duos „Christ & Späth“, die bereits am 29. August eröffnet und über das Festivalende hinaus zu erleben sein wird. Ausgangspunkt dieses und weiterer Programmpunkte ist der Adalbert-Stifter-Stadl des Wildberghofs Buchet bei Deggendorf. Dort geht mit Mozarts „Zauberflöte“ außerdem erstmals eine veritable Oper über die Bühne. Doris Heinrichsen inszeniert, Kulturwald-Impresario Thomas E. Bauer gibt den Outback-Papageno, die Kammerphilharmonie Frankfurt spielt unter der Leitung von Noam Zur. Prominente Gäste des Festivals mit den weiteren Spielorten Metten, Passau und Viechtach, sind das Minguet Quartett (mit Brahms und Ruzicka), die Kammermusik-Band „Spark“, der Stuttgarter Kammerchor, Georg Ringsgwandl, das A-cappella-Sextett „Vocado“ und Siegfried Mauser. jmk www.kulturwald.de 

Preis für sangliches Violinspiel

Der Alois Kottmann-Preis für klassisches, sangliches Violinspiel in Verbindung mit der Stadt Frankfurt a.M. wurde von der deutschen Geigerin Senta Johanna Kraemer gewonnen. Saschka Haberl (Deutschland) und Bo Xiang (China) wurden mit einer Prämie ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet im Oktober 2011 im Frankfurter Römer statt.

Ohne Grenzen: Der musikalische Jugendaustausch

 

Der Musikalische Jugendaustausch fördert musikalische Projekte im Ausland und in Deutschland. Die Fördermöglichkeiten des MJA bieten für Nachwuchs- und Laienmusiker aller musikalischen Genres die Möglichkeit, mit ihren gleichaltrigen Partnern aus aller Welt zu musizieren und in kulturellen Austausch zu treten.

In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut stellt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Fördergelder zur Verfügung, die über die Zentralstelle des Goethe-Instituts in München gemäß dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) verteilt werden. 

Für das Jahr 2011 sind noch Fördermittel zu vergeben!

Bewerben können sich alle Musiker, die einer außerschulischen Organisation angehören – beispielsweise einer Musikschule, einem Jugendorches­ter oder einem Chor. Alle Musikrichtungen und Musikstile sind willkommen, egal ob Klassik, Hip Hop, Jazz, Rock, Pop oder elektronische Musik. Den Grundstein für einen Austausch bildet die offizielle Einladung eines vergleichbaren Partners im Ausland, zum Beispiel von einem Vertreter einer Musikschule oder eines Chors. Für Begegnungen in Deutschland muss ein Vertreter der Institution die Einladung an den Partner aussprechen.

Um gefördert zu werden, sollte die Begegnung den Charakter eines Jugendaustausches haben und das Konzept des interkulturellen Lernens verfolgen. Dabei sollte zudem das Prinzip der Gegenseitigkeit gegeben und ein Gegenbesuch des Partners ge­plant sein. Die jugendlichen Teilnehmer der bilateralen Projekte dürfen in der Regel nicht jünger als 12 und  nicht älter als 26 Jahre alt sein. Eine musikalische Begegnung sollte mindestens 5 und maximal 30 Programmtage andauern. 

Bei Auslandsreisen werden die Fahrtkosten der deutschen Teilnehmer bezuschusst. Bei dem Besuch des ausländischen Partners in Deutschland werden Zuschüsse zu den Programmkosten (Unterkunft, Verpflegung, Transport innerhalb Deutschlands, Eintrittsgelder zu kulturellen Stätten) der ausländischen und deutschen Jugendlichen gewährt.

Auch kurzfristige Antragsstellungen können berücksichtigt werden. 

Kontakt unter: MJA [at] goethe.de (MJA[at]goethe[dot]de) oder 089/159 21-402. Es besteht jederzeit die Möglichkeit, ein beratendes Gespräch sowie Hilfe bei der Antragsstellung zu erhalten. 

Weitere wichtige Informationen finden Sie unter: www.goethe.de/­musikfoerderung oder www.goethe.de/uun/wwm/mus/fnl/de32915.htm

Außerdem bei: Goethe-Institut e.V., Bereich Musik, Musikalischer Jugendaustausch, Dachauer Straße 122, 80637 München, Tel. 089/159 21-402, Fax: 089/159 21-671. 

Gewinner des Tchaikowsky-Wettbewerbs

Der alle vier Jahre ausgetragene Tschaikowsky-Wettbewerb ging erstmals zeitgleich für Klavier und Cello in Moskau, für Violine und Gesang in St. Petersburg mit der Vergabe von annähernd 300.000 Euro zu Ende. Goldmedaillen empfingen der russische Pianist Daniil Trifonov, der armenische Cellist Narek Hakhnazaryan, für Sologesang die Südkoreanerin Sun Young Seo und der Südkoreaner Jong Min Park. Für Geige wurden die besten Leistungen mit zwei Silbermedaillen an Sergey Dogadin aus Russland und Itamar Zorman aus Israel ausgezeichnet. Der aus Dresden stammende deutsche Cellist Norbert Anger (24), erreichte in Moskau einen 4. Preis, die deutsche Cellistin Janina Ruh (21), die in Berlin studierte, einen Jury-Preis nach dem Semi-Finale. Weitere westeuropäische Preisträger sind die Cellisten Edgar Moreau aus Frankreich und Umberto Clerici aus Italien. Spezielle Preise erhielten der Pianist Francois-Xavier Poizat aus Frankreich und der Schwedische Cellist Jakob Koranyi. Bis in die 2. Runde zugelassen wurde der deutsche Cellist David Eggert.

 

 

 

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