Die Preisträger des Deutschen Chorwettbewerbs in Dortmund *** Tag der Musik 2010: bunt und vielfältig *** Kompositionen für Bläserquintett/Schlagzeug gesucht *** Hamburger Kinder- und Jugendkulturpreis 2010 *** Klangspuren Schwaz mit Schwerpunkt Russland *** Europäischer Wettbewerb YEAH!
Konkurrenz belebt die Begegnung
Die Preisträger des Deutschen Chorwettbewerbs in Dortmund
130 Chöre mit mehr als 5.000 Sängerinnen und Sängern waren Mitte Mai zum 8. Deutschen Chorwettbewerb des Deutschen Musikrates in die Ruhrmetropole Dortmund als Beitrag zum Ruhr2010-Festival eingeladen und stellten sich der international besetzten Jury. 51 Preisträger wurden für ihre hervorragenden Darbietungen mit dem Preis des Deutschen Chorwettbewerbes belohnt. Die jeweils Punktbesten in den 15 verschiedenen Wertungskategorien sind: Ensemble EXtraCHord, via-nova-chor München, Pfälzische Kurrende, die Männerchöre Camerata Musica Limburg und Liedertafel Rheinland-Pfalz, Jugendchor der Landesschule Pforta, Mädchenchor am Essener Dom, Lübecker Knabenkantorei an St. Marien, Kinder- und Jugendchor Herxheim „Südpfalzlerchen“, Chor der Mädchenkantorei am Freiburger Münster, die Jazz-Ensembles VOCALIVE aus Frankfurt/Main, Singin‘ Off Beats aus Bayern (Foto: Deutscher Chorwettbewerb/Jan Karow), Ensemble quartonal aus Schleswig-Holstein und Juice Box aus Niedersachsen. Für zeitgenössische Musik errangen den Sonderpreis der via-nova-chor München für „O Domine“ von Thomas Jennefelt und der Mädchenchor am Essener Dom für die Interpretation des Werks „Triumf att finnas till“ von Karin Rehnqvist. Für die hervorragende Interpretation eines deutschen Volksliedes unter Berücksichtigung des jeweils verwendeten Satzes erhielten Sonderpreise elbcanto, Lüdenscheider Vokalensemble, die kleine kantorey der Berufsfachschule für Musik Oberfranken, der Männerchor des Staats- und Domchors Berlin, Sängervereinigung 1875/99 Freigericht-Neuses, Mädchenchor LaFilia – Montabaur, Villinger Klosterspatzen, Kinderchor der Rosenschule Trossingen und das Vokalensemble picante.
Tag der Musik 2010: bunt und vielfältig
Der Tag der Musik findet vom 17. bis 21. Juni 2010 mit Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet statt. Unter www.tag-der-musik.de können Veranstaltungen, die in diesen Zeitraum fallen, für den Tag der Musik angemeldet werden. Darüber hinaus ermöglichen verschiedene Suchoptionen, Veranstaltungen in den jeweiligen Regionen zu finden.
Neben den bundesweiten Veranstaltungen wird es erstmals eine Zentralveranstaltung in Berlin geben. Am Sonnabend, 19. Juni 2010, werden von 13.00 bis 22.00 Uhr Konzerte, Ausstellungen und eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Mu-sikland Deutschland: (ver)blühende Landschaften?“ im Konzerthaus Berlin stattfinden und mit dem Konzert des Konzerthausorchesters unter Leitung von Lothar Zagrosek um 20.00 Uhr einen feierlichen Abschluss finden. Eröffnet wird die Zentralveranstaltung um 13.00 Uhr von der Flashband, dem musikalischen Flashmob zum Tag der Musik in Berlin. Alle Musikerinnen und Musiker sind aufgerufen, mit dem eigenen Instrument oder der eigenen Stimme gemeinsam auf der Konzerthaustreppe zu musizieren. Notenmaterial und weitere Informationen unter www.tag-der-musik.de.
Zusätzlich wird es wie im letzten Jahr wieder einen Teilnehmerpreis geben. Der Wettbewerb steht allen offen, die sich zum Tag der Musik angemeldet haben. Die Kategorien reichen von Kinder- und Jugendensembles, über gemeinsame Projekte von Profis und Laien, bis hin zu musikpolitischen Veranstaltungen und dem Zusammenspiel verschiedener Kulturen.
Der Tag der Musik ist eine Initiative des Deutschen Musikrates und des Vereins Tag der Musik. Unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten war der erste Tag der Musik im letzten Jahr mit 1.500 Veranstaltungen, 90.000 Beteiligten und ca. 560.000 Besuchern bereits ein großer Erfolg und hat Einblicke in die Vielfältigkeit des Musiklandes Deutschland gegeben.
Kompositionen für Bläserquintett/Schlagzeug gesucht
Einsendungen zum Deutschen Musikwettbewerb Komposition bis zum 12. November 2010 erwartet
Der Deutsche Musikwettbewerb Komposition ist für 2011 zum dritten Mal ausgeschrieben.
Nachdem in den ersten beiden Wettbewerbsjahren Kompositionen für Saxophonquartett, Duo Klarinette und Klavier, Kontrabass solo und Cembalo solo einzureichen waren, sind junge Komponistinnen und Komponisten dieses Mal aufgerufen, Werke für Bläserquintett oder Schlagzeug solo (für einen beschränkten Setup-Rahmen mit einem zentralen Instrument) zu schreiben.
Teilnahmeberechtigt sind Komponistinnen und Komponisten im Alter von 18 bis 32 Jahren (im Wettbewerbsjahr 2011), welche die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen oder an einer Musikhochschule in Deutschland studieren oder seit mindestens fünf Jahren in Deutschland leben. Dotiert ist der Wettbewerb mit 5.000 Euro (Preis der Philharmonie Essen) und 1.500 Euro (Kompositionsauftrag des Deutschlandfunks). Darüber hinaus stiftet die Union deutscher ZONTA-Clubs erstmalig im Rahmen dieses Wettbewerbs den mit 2.000 Euro dotierten ZONTA Musikpreis für eine Komponistin.
Die Ausschreibung zum DMW Komposition steht unter www.musikrat.de/dmw zum Download bereit oder kann unter musikwettbewerb [at] musikrat.de (musikwettbewerb[at]musikrat[dot]de), Tel: 0228/2091-160 angefordert werden.
Einsendeschluss ist der 12. November 2010. In der Fachjury wirken erneut die Komponisten Christian Jost, Dr. Charlotte Seither und Prof. Manfred Trojahn sowie der Deutschlandfunk-Fachredakteur Frank Kämpfer und der Pianist und Musikwissenschaftler Prof. Dr. Siegfried Mauser mit.
Ziel des vom Deutschen Musikrat in Kooperation mit der Philharmonie Essen und dem Deutschlandfunk ausgeschriebenen Wettbewerbs ist die Schaffung neuer Werke für ausgewählte Kammermusikbesetzungen und deren Uraufführung sowie deren Verbreitung durch zahlreiche Wiederaufführungen im Rahmen des Deutschen Musikwettbewerbs und der Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler.
Hamburger Kinder- und Jugendkulturpreis 2010
„Unsere Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft. Sie werden eines Tages für den Erhalt unseres kulturellen Erbes Sorge tragen, vorausgesetzt, dass wir sie für unsere kulturellen Schätze begeistern. Das frühzeitige Heranführen an Kunst und Kultur muss die Basis jeglichen Handelns sein.“
Vor diesem Hintergrund vergibt die Dr. E. A. Langner-Stiftung jährlich den „Hamburger Kinder- und Jugendkulturpreis“ mit einer Dotierung in Höhe von 20.000 Euro. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der Kultursenatorin Karin von Welck.
Ziel des Preises ist es, beispielhafte Kulturarbeit mit oder von Kindern und Jugendlichen zu honorieren, mittels derer sie an die Kultur herangeführt und möglichst aktiv eingebunden werden. Die jährliche Preisvergabe soll aber auch als Katalysator für die Initiierung neuer Projekte fungieren. Die Projekte sollen in Hamburg in der Zeit von Juli 2009 bis Juni 2010 durchgeführt worden sein. Erstmalig werden in diesem Jahr zusätzlich zwei Anerkennungspreise á 2.000 Euro ausgeschrieben, damit auch kleinere Projekte eine Wertschätzung erfahren.
Die Teilnahmebedingungen sind der unten aufgeführten Website zu entnehmen. Einsendungen sind bis zum 15. Juli 2010 zu richten an: Dr. E. A. Langner-Stiftung, Stichwort: „Hamburger Kinder- und Jugendkulturpreis 2010“, Rondeel 29, 22301 Hamburg, Tel. 040/27 88 06 22 / info [at] dr-langner-stiftung.org (info[at]dr-langner-stiftung[dot]org) / www.dr-langner-stiftung.org
Klangspuren Schwaz mit Schwerpunkt Russland
Muss Neue Musik immer Neues erzwingen? Das wird Klangspurenessayist Wolfgang Loeckle am letzten Tag des diesjährigen Festivals den Dirigenten Alexander Liebreich fragen. Jedenfalls muss Neue Musik immer wieder neu vermittelt werden – davon zeugt die Arbeit der KLANG-SPUREN Schwaz Tirol (vom 9. bis 26. September 2010): möglichst kompromisslos für die Qualität der Aufführungsbedingungen von Neuer Musik einstehen und möglichst undogmatisch den Rahmen des Festivals alljährlich weiterentwickeln. Von der bewährten Pilgerwanderung im Zeichen zeitgenössischer Musik über einen Exkurs mit Komponist Friedrich Cerha in die faszinierende Welt der Pilze (12.9.) bis hin zur erstmaligen Eröffnung des Festivals in der Schwazer Franziskanerkirche mit der konzertanten Uraufführung von FRANZISKUS (9.9.) des russischen Komponisten Sergej Newski führt die Reise. Russlands Neuer Musik gilt auch der thematische Schwerpunkt der 17. Ausgabe des KLANGSPUREN Festivals – mit einem Seitenblick auf die aktuellste Schweizer Szene zeitgenössischer Musik, einigen Aspekten Tiroler und österreichischer Gegenwartsmusik und Münchener Gästen.
Russlands Szene Neuer Musik zeigt sich bei den KLANGSPUREN als vielstimmige und gleichzeitig von drei Generationsstandpunkten bestimmte Wirklichkeit: Edison Denissow und Valentin Silvestrov stehen als Väter jener halboffiziellen sowjetischen Avantgarde im Programm, welche trotz damaliger Abschottung vom europäischen Musikbetrieb in dessen Schatten eine von der Propaganda nicht vereinnehmbare Position formuliert hat.
Der Begriff NEU steht bei den KLANGSPUREN aber auch immer für neue wie aufstrebende Interpreten; da gibt es nicht nur die Debutkonzerte mit dem jungen Salzburger Streichquartett Kilviria (23.9.) oder dem international etablierten Collegium Novum Zürich (16.9.), sondern vor allem auch die Internationale Ensemble Modern Akademie, die mittlerweile zu einem Kernstück des Klangspurenfestivals geworden ist. Die Teilnehmer aus aller Welt stellen sich in diesem Jahr einer besonderen Herausforderung: Heinz Holliger wird als composer in residence, Oboist, Lehrer und Dirigent den jungen Talenten höchste Konzentration wie maximale Leistung abfordern und zeigen, wie besonders jener überspringende Funke ist, der über Generationen hinweg der Musik unserer Zeit gilt. Zu hören wird dies in drei Konzerten der Akademie-Teilnehmer – einmal davon mit dem renommierten Lettischen Radio Chor – sein (11.09., 12.09.).
Nähere Informationen: www.klangspuren.at
Europäischer Wettbewerb YEAH!
Als erster europäischer Wettbewerb für Musikvermittlung sucht YEAH! nach fantasievollen Angeboten, die durch innovative Konzepte neue Zielgruppen erreichen und Zugangsschwellen herabsetzen. Im Rahmen einer Triennale kürt YEAH! alle drei Jahre international eingereichte Projekte der Musikvermittlung. Bewerben können sich alle Musikveranstalter wie Berufsorchester, freischaffende Ensembles, Musiker, Komponisten, Autoren, Theater, Konzerthäuser und -veranstalter sowie Musikfestivals aus ganz Europa. Bewerbungsfähig sind Projekte, die in der Spielzeit 2009/2010 und 2010/2011 beziehungsweise Festivalsaison 2010 und 2011 durchgeführt wurden. Der Preis ist mit insgesamt 40.000 Euro dotiert. Der YEAH! wird in den Kategorien performance und process vergeben. Der YEAH!_performance wird für bereits aufgeführte Produktionen vergeben. Im Zentrum für die Vergabe des Förderpreises YEAH!_process steht hingegen der Prozess, in dem Begegnungen mit der Musik stattfinden, unabhängig von einer abschließenden Präsentation. Die erste Ausschreibung startet online mit Veröffentlichung der Internetseite www.yeah-award.com Ende Juni 2010. Bewerbungsschluss ist Juni 2011. Die Jury entscheidet im Sommer 2011 über die eingereichten Projekte. Die erste Preisverleihung findet im Rahmen eines Festivals im November 2011 in Osnabrück statt.