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Nachrichten 2014/06

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Konzertreihe „Unerhörte Musik“ gefährdet +++ Anpfiff – der Tag der Musik 2014 +++ Bundespreis Musikpadädogik 2014 +++ Ensemble Resonanz eröffnet neuen Konzertraum +++ Unter Nordlicht: Das 11. Klangspuren-Festival

Konzertreihe „Unerhörte Musik“ gefährdet – Ein offener Brief an den Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner

Sehr geehrter Herr Renner!

Mit Bestürzung habe ich erfahren, dass die Fördermittel, die bislang die Konzertreihe Unerhörte Musik im BKA-Theater gesichert haben, für das kommende Jahr einem anderen Projekt zugeschlagen wurden, ohne dass ein Ersatz für die Unerhörte Musik gesichert ist. Damit ist der Fortbestand der deutschlandweit einzigen wöchentlichen Konzertreihe mit zeitgenössischer Kammermusik und einer der ältesten ohne Unterbrechung geführten Reihen für Neue Musik gefährdet.

Die Unerhörte Musik ist nicht nur seit 25 Jahren eine wichtige Adresse für Kenner und Liebhaber Neuer Musik in Berlin. Sie hat längst in ganz Deutschland einen hervorragenden Ruf und Musiker  von weit her stehen buchstäblich Schlange, um hier in Berlin bei der „UMU“, wie die Betreiber sie so nett abgekürzt nennen, zu spielen, obwohl sie andernorts höhere Gagen erhalten könnten. Dies hat Gründe: Rainer Rubbert und Martin Daske haben dort über viele Jahre und mit enormem Engagement etwas aufgebaut, das seinesgleichen sucht und das, würde es aus der Kulturlandschaft verschwinden, nicht zu ersetzen wäre. (…)

Ich bitte Sie herzlich, all dies zu berücksichtigen bei Ihrer Entscheidung. Bitte sichern Sie dieser wichtigen Konzertreihe den Fortbestand! [C. René Hirschfeld, Berlin ] 

Anpfiff – der Tag der Musik 2014

Unter dem Motto „Anpfiff für Musik“ findet vom 13. bis 15. Juni 2014 der Tag der Musik im gesamten Bundesgebiet statt. Bereits zum sechsten Mal ruft der Deutsche Musikrat alle Musizierenden in Deutschland zur Teilnahme am Tag der Musik auf. Mit dem diesjährigen Motto soll vor allem die Verbindung zwischen Musik und Sport in den Blickpunkt der politischen und medialen Öffentlichkeit gerückt werden, denn der Tag der Musik findet zeitgleich mit dem Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien statt. Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Das Motto der Fußball-WM ‚All in one rhythm‘ zeigt, wie nahe sich die Musik und der Sport stehen. Leidenschaft, Toleranz, Fairplay, Disziplin und Grenzüberwindung sind nur einige der gemeinsamen Grundlagen beider Disziplinen – und sollten es auch bleiben. Vor dem Hintergrund der Verdichtung des Lebensalltages sowie der zunehmenden Ökonomisierung nahezu aller Lebensbereiche in unserer Gesellschaft drohen musikalische und sportliche Aktivitäten jedoch immer mehr ins Aus katapultiert zu werden. Der Deutsche Musikrat ruft daher auf, den Tag der Musik 2014 als gemeinsame Plattform der Musik und des Sports vor Ort in den Städten und Gemeinden öffentlichkeitswirksam zu nutzen und damit für den Erhalt und den Ausbau der vielfältigen Angebote in beiden Bereichen zu kämpfen.“ Veranstaltungen zum Tag der Musik können kostenfrei unter www.tag-der-musik.de eingetragen werden. Berlin, 20. Mai 2014

Bundespreis Musikpadädogik 2014 – VdM und Rektorenkonferenz der Musikhochschulen (RKM) verleihen in Karlsruhe Auszeichnung

Einen großen Schritt nach vorn für die musikalische Bildung bedeutet für Ulrich Rademacher, Bundesvorsitzender des VdM, der Wettbewerb für Musikpädagogik. „Der Wettbewerb dient der Exzellenz der musikpädagogischen Studiengänge, nicht nur wegen seiner öffentlichen Wirkung. Wir freuen uns auch über die gewachsene Unterstützung der Bewerbung durch ihre Hochschulen, die Professionalisierung der Präsentationen und die vielen originellen und reizvollen Projektbausteine, die durch den Rückenwind des Preises hoffentlich viele Nachahmer und Weiterentwickler finden.“

Einen Bundespreis für ein richtungsweisendes musikpädagogisches Projekt und zwei Förderpreise konnte die groß besetzte Jury an drei der vier Finalisten des bundesweiten Wettbewerbs Musikpädagogik vergeben.
Insgesamt wurden mit 18 Projekteinreichungen doppelt so viele Beiträge vorgelegt wie im Vorjahr. In der Finalrunde im Rahmen der Frühjahrstagung der RKM in Karlsruhe wurden die Projekte und deren Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.

Der Bundespreis für Musikpädagogik (3.000 Euro) wurde für das Projekt „KleineStadtTheater“ von Chris-
toph Scholtz und Kai Schweiger von der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig vergeben.

Bei dem Preisträgerprojekt handelt es sich um die umfassende Erarbeitung eines Musiktheaterprojektes mit dem Ziel, das nicht mehr bespielte Theater einer sächsischen Kleinstadt neu ins Stadtleben hinein zu vitalisieren. Ein hoher Grad an Partizipation liegt diesem Projekt zugrunde: Von der Werkauswahl über Komposition, Arrangement und musikalisch-szenische Umsetzung bis hin zu Organisation, Werbung und Finanzierung gestalten Schülerinnen und Schüler „ihr“ Stück, verarbeiten dieses mit eigenen Themen und greifen aktuelle Trends des gesellschaftlichen Diskurses auf, die sie in Handlung und Musik einfließen lassen.

Die beiden Förderpreise (je 1.000 Euro) erhielten Annika Boos (Hochschule für Musik und Tanz Köln/Wuppertal) für ihr Projekt „Vokale Interaktionsmusik für und mit Senioren“ und die Projektgruppe um Patrizia Birkenberg von der HfM Stuttgart für das Musik-Theater-Projekt „Labyrinth: Umweg, Ausweg, Sackgasse?“

Der bundesweite Preis für Musikpädagogik wird seit fünf Jahren vom Verband deutscher Musikschulen, Fachverband der Träger von rund 930 öffentlichen Musikschulen, gestiftet und gemeinsam mit der Rektorenkonferenz der 24 deutschen Musikhochschulen verliehen. Er ist mit jährlich 5.000 Euro dotiert.

Ensemble Resonanz eröffnet neuen Konzertraum

Nach Jahren der Suche hat das Ensemble Resonanz im Bunker an der Feldstraße eine neue Heimat gefunden: Mitten in St. Pauli, in direkter Nachbarschaft mit Clubs wie dem „Uebel und Gefährlich“ und dem Internetradio „Byte FM“ will das innovative Ensemble einen neuen Proben- und Veranstaltungsraum ins Leben rufen: den resonanzraum. Bereits seit Jahren wagt das Orchester in Hamburg den Spagat zwischen großen Konzerten – in Residence in der Laeiszhalle – und der Verortung im urbanen Schanzenviertel. Immer wieder erreichen die Musiker in neuen Formaten ein gänzlich neues Publikum mit ihrer Musik und begeistern immer mehr Hörer mit ihrer Spielfreude, ihrem Ideenreichtum und ihrem Mut zu neuen Wegen. Mit dem neuen resonanzraum findet das Ensemble, das seit 2002 in Hamburg an wechselnden Orten probt, nicht nur eine neue Heimat, sondern auch einen neuen Raum für die Konzertreihe „urban string“. Auch ein Datum für die Eröffnung steht nun fest: Am 31. Oktober 2014 möchte das Ensemble Resonanz nach Monaten des Umbaus die erste lange Nacht von urban string im resonanzraum feiern. www.ensembleresonanz.com

Unter Nordlicht: Das 11. Klangspuren-Festival

Das Tiroler Festival „Klangspuren“ findet in diesem Jahr vom 11. bis 27. September in Schwaz statt und widmet sich unter dem Motto „Nordlicht“ dem Gegen- und Zusammenspiel von Musik aus den nordischen Ländern Dänemark, Norwegen und Island mit Musik aus Tirol und ganz Österreich. Dabei spielt die Anverwandlung von Instrumenten und Idiomen in der Neuen Musik eine wichtige Rolle. Renommierte zeitgenössische Musiker und Ensembles des Nordens, wie Cikada aus Oslo, AJO aus Bodø oder das Esbjerg Ensemble werden Tiroler Ensembles wie dem Kammerorchester InnStrumenti, TENM, The Next Step, Windkraft, Trio GREIFER und bedeutenden internationalen Formationen wie Ensemble Modern und Arditti Quartet gegenübergestellt. Der dialogische Kontrast zeigt sich auch in der Auswahl der Composers in Residence: Die ästhetischen Welten des dänischen Komponisten Hans Abrahamsen und des aus Tirol stammenden Composer-Performers Wolfgang Mitterer unterscheiden sich radikal. Beide Komponisten tauchen nicht nur in diversen Konzertprogrammen auf, sie werden auch mit den Stipendiaten aus aller Welt bei der 11. KLANGSPUREN Internationalen Ensemble Modern Akademie arbeiten.

Ein Akzent liegt überdies auf der Frage nach der Anverwandlung volksmusikalischer Instrumente und Idiome aus den Nordländern und dem Alpenraum wie Hardangerfiedel, Akkordeon, Zither, Zymbalon, Yoik und Jodel.

Studierende, Dozenten und Composers in Residence werden in zwei Abschlusskonzerten aufeinandertreffen.
„Klangspuren 2014“ ist ein Festival in Bewegung – mit vielen verschiedenen Veranstaltungsorten in Tirol, mit einer musikalisch reich bestückten Pilgerwanderung von Arzl im Pitztal nach Landeck-Perjen. Und mit der über 300 Kilometer langen Gesangskette „One Song across the Land“, die durch die Münder von 6.800 Sängern von Kufstein und Ala aus durch Nord- und Südtirol wandert, bis sie auf der Festung Franzensfeste in einem großen Finale zusammenläuft.

Mehr zum Programm unter: www.klangspuren.at

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