Festival Greatest Hits – Vier Tage zeitgenössische Musik auf Kampnagel +++ Louis Spohr Symposium 2018 +++ Das Berliner Festival „Labor Sonor“ untersucht 2018 die Tanzchoreographie +++ Vergaberecht gefährdet das künstlerische Schaffen – Deutscher Musikrat befürchtet Verschärfung der prekären Situation vieler freischaffender Künstler +++ 32 junge Duos konkurrierten beim Internationalen Wettbewerb für Liedkunst in Stuttgart +++ Kulturhauptstadt Chemnitz – gerade jetzt +++ Düsseldorf bekommt ein Schumann-Museum +++ Förderpreis InTakt vergeben +++ Bläserklassensymposium Sachsen +++ „musik gewinnt! – Musikalisches Leben in Schulen“ +++ Opus Klassik am Start – Neuer Klassik-Preis oder doch nur alter Wein in neuen Schläuchen? +++ Indien und Cage – Sonatas and Interludes
Festival Greatest Hits – Vier Tage zeitgenössische Musik auf Kampnagel
1988 veröffentlichte das Pop-Duo KLF sein zu einem Klassiker der Pop-Literatur gewordenes „Handbuch“, wie man einen Nummer-1-Hit landet. Die ironische, durchaus branchenkritische Erkenntnis: Originalität ist nicht gefragt; es reicht, den Song aus Bestandteilen anderer Tracks zusammenzusetzen. Mit deutlich mehr Engagement geht das Festival „Greatest Hits“ an die Sache heran. In diesem Jahr gibt es gleich drei Schwerpunkte: Da wäre etwa der ungarische Komponist Peter Eötvös, dessen Opern zu den meistgespielten der Moderne zählen und der den Hörer durch Klangsinnlichkeit und unverhoffte Wendungen verzaubert. Wissenschaftlicher ging der Franzose Gérard Grisey in den 1970ern zu Werke, der Töne im Labor zerlegte und aus ihren Bestandteilen die kristalline „Spektralmusik“ fügte. Einen noch radikaleren Weg wählte einige Jahre zuvor Harry Partch, der gleich eigene Instrumente baute, um den beschränkten Tonvorrat der westlichen Musik zu sprengen. Weitere Informationen und Tagespässe auf greatest-hits-hamburg.de
Louis Spohr Symposium 2018 – Thema „Werk und Wirkung“ am 26./27. Oktober in Braunschweig
Die Kammermusik des Komponisten, Dirigenten, Musikers und Musikpädagogen Louis Spohr (1784–1859) ist bis heute in weiten Kreisen praktisch unbekannt. Abgesehen vom Nonett op. 31, das der unkonventionellen Besetzung (Bläserquintett und Streichquartett) wegen zum meistgespielten Spohrwerk geworden ist, liegt Spohrs Streicherkammermusik fernab des alltäglichen Konzertbetriebs.
Spohr, der in ungewöhnlichen chromatischen Modulationen, in neuartigen Timbres und Formexperimenten Originalität bewies, ging einen Weg, der von zahlreichen Romantikern als Anregung für das eigene Schaffen aufgegriffen wurde. Was war nun Louis Spohr wirklich – Wegbereiter der Romantik, diskreditierter oder tatsächlich zweitrangiger Klassizist? Die Tagung will Licht in die Dichotomie von kompositorischem Können einerseits und ablehnender Werkkritik seiner Zeitgenossen andererseits bringen, eine Antwort auf die Frage finden, warum das Spohr’sche Kammermusikschaffen heute im Schatten seiner jüngeren Kollegen Mendelssohn, Schumann und Brahms steht und letztlich eine Neubewertung der Spohr’schen Wirkungsgeschichte vornehmen.
Sichtbare Musik, komponierte Aktion – Das Berliner Festival „Labor Sonor“ untersucht 2018 die Tanzchoreographie
Nach den Festival-Themen „Translating Music“ und Moving Music“ untersucht das Berliner transdisziplinäre Festival und Symposium „Labor Sonor“ vom 30. November bis 2. Dezember den Sound des Tanzes. Komponisten choreographieren Klang, Tänzer interpretieren Kompositionen. Das Festival „Labor Sonor: Choreographing Sound“ untersucht Übersetzungsprozesse zwischen Klang und Bewegung, Musik und Körper. In der Begegnung erweiterter Begriffe des Komponierens, des Choreographierens, des Tanzes entstehen zeitgenössische Formen sichtbarer Musik und komponierter Aktion. Wie Praktiken des Komponierens in Tanz und wie choreographische Konzepte in Klang übersetzt werden, steht im Mittelpunkt dieses transdisziplinären Experiments.
Die eingeladenen Komponistinnen und Komponisten – Brandon LaBelle, Matteo Fargion (unser Bild), Hanna Hartman, Yan Jun, Kaffe Matthews und Andrea Neumann – arbeiten in unterschiedlichen Feldern wie experimenteller, improvisierter Musik, elektronischer und elektroakustischer Musik, Klangkunst sowie ortsspezifischer oder partizipativer Kunst. Sie arbeiten mit den Tänzern und Tänzerinnen Jake Ingram-Dodd, Helka Kas-ki & Louise Tanoto; Fernanda Farah, Lee Méir & Hanna Sibylle Müller oder Takako Suzuki.
Das begleitende Symposium „Labor Diskurs vermittelt Einblicke in künstlerische Übersetzungspraktiken, in Entstehungsprozesse und theoretische Positionen der aufgeführten Werke. Im Zentrum steht das ästhetische und erkenntnistheoretische Potential der Kollaboration und Konfrontation der künstlerischen Wissenskulturen von Musik und Tanz.
Spielort ist das Ballhaus Ost in der Berliner Pappelallee 15. http://laborsonor.de/choreographing-sound
Vergaberecht gefährdet das künstlerische Schaffen – Deutscher Musikrat befürchtet Verschärfung der prekären Situation vieler freischaffender Künstler
Die Unterschwellenvergabeverordnung (UVgO), welche die Vergabe von Aufträgen unterhalb des EU-Schwellenwertes von aktuell 221.000 Euro regelt, wurde im vergangenen Jahr vom Bund in Kraft gesetzt, die Länder folgen nun sukzessive. Die neue Verordnung soll die Vergabe einfacher und fairer gestalten. Im Gegensatz zu den vorher geltenden Regelungen sieht die UVgO keine Ausnahmen für die Vergabe von freiberuflichen Leistungen vor. Im Ergebnis müssten öffentliche und öffentlich geförderte Kultureinrichtungen auch künstlerische Leistungen ab einem Auftragswert von 1.000 Euro netto ausschreiben. Dazu Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Wie frei ist die Kunst, wenn über die Vergabe künstlerischer Leistungen nicht mehr der Sachverstand der Auftraggeber im Kunst- und Kulturleben entscheidet, sondern der günstigste Preis? Der Deutsche Musikrat appelliert an den Bund und die Länder, eine Ausnahmeregelung für die Vergabe künstlerischer Leistungen zu erlassen, beziehungsweise über entsprechende Anwendungsvorschriften klarzustellen, dass die UVgO für die Vergabe künstlerischer Leistungen keine Anwendung findet.“ Vor dem Inkrafttreten der UVgO konnten künstlerische Leistungen ohne eine Ausschreibung beziehungsweise die Einholung von Vergleichsangeboten bis zum EU-Schwellenwert von 221.000 Euro freihändig vergeben werden. Mit dem Inkrafttreten stehe zu befürchten, so der DMR, dass die Regelungen gegebenenfalls über die Festlegung in Zuwendungsbescheiden in Kürze auch auf öffentliche und öffentlich geförderte Kultureinrichtungen Anwendung finden werden. In Kraft gesetzt wurde die UVgO bisher vom Bund sowie von Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland.
Das Lied ist noch lange nicht abgeschrieben – 32 junge Duos konkurrierten beim Internationalen Wettbewerb für Liedkunst in Stuttgart
Vom 18. bis 23. September 2018 fand zum elften Mal der von der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie veranstaltete Internationale Wettbewerb für Liedkunst Stuttgart statt. 32 Duos aus aller Welt konkurrierten um die Preise in Höhe von insgesamt 35.000 Euro. Die 96 Bewerbungen aus Europa, Asien, Amerika und Australien unterstreichen die ungebrochene Attraktivität des Wettbewerbs und zeigen die Leidenschaft für das immer wieder abgeschriebene Lied, sowohl bei den jungen Musikern als auch beim Publikum.
Unser Bild zeigt die Teilnehmer bei der Verkündung der Preisträger. Rechts außen sitzen Mikhail Timoshenko, Bass-Bariton (Russland, geb. 1993) und Elitsa Desseva, Klavier (Bulgarien, geb. 1993), die den 1. Preis in Höhe von 15.000 Euro errrangen; der 2. Preis in Höhe von 10.000 Euro ging an Alex Rosen, Bass (USA, geb. 1992) und Michał Biel, Klavier (Polen, geb. 1990); der 3. Preis ex aequo in Höhe von jeweils 5.000 Euro an Irina Jae-Eun Park, Sopran (Südkorea, geb. 1987) und Dokyung Han, Klavier (Südkorea, geb. 1988) sowie an Klaudia Tandl, Mezzosopran (Österreich, geb. 1986) und Gisela Jöbstl, Klavier (Österreich, geb. 1987). Der Internationale Wettbewerb für Liedkunst Stuttgart wird biennal von der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie ausgerichtet. Er ist einer der ältesten und traditionsreichsten Wettbewerbe seiner Art im deutschsprachigen Raum. Die Jury unter dem Vorsitz von Brigitte Fassbaender bestand aus Susan Manoff (USA/Frankreich), Birgid Steinberger (Österreich), Olaf Bär (Deutschland), Werner Güra (Deutschland), Håkan Hagegård (Schweden), Graham Johnson (Großbritannien). Die einzelnen Auftritte der teilnehmenden Duos stehen auf dem YouTube-Kanal www.youtube.com/user/liedwettbewerb zur Verfügung. Das Preisträgerkonzert wird am Mittwoch, den 24. Oktober 2018 um 20.03 Uhr im SWR 2 Abendkonzert gesendet.
Düsseldorf bekommt ein Schumann-Museum
Mitte des 19. Jahrhunderts war Robert Schumann nur wenige Jahre Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Dennoch ist der Komponist in der Stadt sehr gegenwärtig: Der Ausbau der bisherigen Gedenkstätte für Robert Schumann (1810–1856) in Düsseldorf zu einem Museum ist beschlossene Sache. Ende 2020 soll der über drei Millionen Euro teure Umbau eines ehemaligen Wohnhauses des Musikers beendet sein, erklärte die Stadtverwaltung. Schumann lebte von 1850 bis 1854 in Düsseldorf. Das Haus in der Bilker Straße 15 ist das einzige, in der historischen Bausubstanz erhaltene Wohnhaus der Familie Schumann. In der Ausstellung sollen Notenblätter, Handschriften, Briefe und Programmzettel gezeigt werden, die bislang nur selten oder gar nicht zu sehen waren.
Kulturhauptstadt Chemnitz – gerade jetzt
Die sächsische Stadt Chemnitz steht seit Wochen in den Schlagzeilen. Ausländerfeindliche Demonstranten und Gegendemonstranten zogen Ende August durch die Stadt, weil ein Deutscher ermordet wurde und Flüchtlinge unter Verdacht stehen. Die Kulturszene hatte darauf unter anderem mit Konzerten reagiert. Der Generalintendant der Städtischen Theater Chemnitz, Christoph Dittrich, hat Ende September gegenüber der Deutschen Presseagentur dpa zum Ausdruck gebracht, dass es gerade jetzt darauf ankomme, wie man mit solchen Ereignissen umgehe und wirbt massiv für die Kulturhauptstadtbewerbung 2025 seiner Stadt. Am 16. Oktober 2018 lädt die Kulturstiftung der Länder die Kulturhauptstadt-Bewerber Dresden, Gera, Hannover, Pforzheim, Hildesheim, Magdeburg, Nürnberg, Zittau, und Chemnitz ein, um sich zu präsentieren. Das Konzept des Wettbewerbs begeistere ihn, sagte Dittrich. Es sei kein Schönheitswettbewerb, es gehe darum, was man als Stadt erreichen wolle und um bürgerschaftliches Engagement.
Förderpreis InTakt vergeben – Ensemble Blue Screen stellt neues Instrument vor
Ein in mehrfacher Hinsicht ausgezeichnetes Konzert hat am Samstag, 15. September 2018, in der Bürgerhalle des Rathauses Dortmund stattgefunden: Das Ensemble BlueScreen erhielt den Förderpreis InTakt der Miriam-Stiftung, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Ausgeschrieben war der Förderpreis, der inklusiv arbeitende Musikprojekte auszeichnet, in diesem Jahr zum Thema „Experiment und Klang“. Die Preisträger aus Oldenburg widmen sich seit beinahe 20 Jahren dem anspruchsvollen Thema der Improvisation im Sinne der musikalischen Avantgarde. Sie sind in Netzwerken der Neuen Musik verortet. Als tatsächliche Weltneuheit wurde ein eigens von Klangkünstler und Physiker Thomas Bisitz für das Ensemble entwickeltes elektronisches Musikinstrument eingesetzt, das auf Bewegungen reagiert und diese in kreativ-verrückte Klänge umsetzt. Das Publikum war von den Prozessen der aufmerksamen Kommunikation der Musikerinnen und Musiker mit und ohne Beeinträchtigung und auch von den nicht alltäglichen Klangwelten begeistert. www.miriam-stiftung.de/termine-berichte
Bläserklassensymposium Sachsen
Bei diesem Symposium am Freitag, 26. Oktober 2018, (10.00–17.30 Uhr), in der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden geben ausgewählte Bläserklassenleiterinnen und -leiter im Rahmen von Unterrichtsdemonstrationen und einem öffentlichen Konzert praxisnahe Einblicke in die Arbeit mit ihren Klassen. Zudem sollen Möglichkeiten kreativ-gestalterischer Spielräume unter den besonderen Bedingungen des Bläserklassenunterrichts vorgestellt und diskutiert werden.
Als Referenten sind geladen: Wolfgang Gretschel und Thomas Köckritz (Gymnasium Dresden-Cotta), Anja Philipp und Wilfried Thoß (Kant-Gymnasium Leipzig, HMT Leipzig), Max Loeb García (63. Grundschule Dresden, HfM Dresden), Prof. Dr. Michael Göllner (HMDK Stuttgart) sowie Klaus Ernst (Mitautor des „Leitfaden Bläserklasse“/HfM Detmold)
Diese Veranstaltung des Instituts für Musikalisches Lehren und Lernen der Hochschule für Musik Dresden und des sächsischen Landesamtes für Schule und Bildung richtet sich an alle Musikpädagoginnen und -pädagogen sowie Studierende der Fachbereiche IGP und Lehramt, die sich für Bläserklassen-Arbeit interessieren. Der Eintritt ist frei. Konzeption und Leitung: Julian Schunter. www.schulportal.sachsen.de/ fortbildungen oder per E-Mail an julian.schunter [at] hfmdd.de (julian[dot]schunter[at]hfmdd[dot]de)
„musik gewinnt! – Musikalisches Leben in Schulen“
Durchgeführt wird der Wettbewerb „musik gewinnt!“ vom Bundesverband Musikunterricht. Die Jury vergab 2018 fünf Hauptpreise, dotiert mit je 2.000 Euro sowie vier Förderpreise von je 300 Euro an folgende Schulen: Grundschule Bad Münder (Niedersachsen), Freie Grundschule Wernigerode (Sachsen-Anhalt), Friedensschule Münster (Nordrhein-Westfalen), Humboldt-Gymnasium Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) und das Bodelschwingh-Gymnasium Herchen (Nordrhein-Westfalen). Die Förderpreise gingen an: Bismarckschule Elmshorn (Schleswig-Holstein), Lernhaus im Campus, Oberschule Osterholz-Schwarmbeck (Niedersachsen), Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Bornheim (Nordrhein-Westfalen) sowie die Staatliche Grundschule Dittrichshütte (Thüringen). http://www.musik-gewinnt.de
Opus Klassik am Start – Neuer Klassik-Preis oder doch nur alter Wein in neuen Schläuchen?
Diana Damrau als „Sängerin des Jahres“, Juan Diego Flórez als „Sänger des Jahres“, Daniil Trifonov in der Kategorie „Instrumentalist (Klavier)“ und Cornelius Meister als „Dirigent des Jahres“ zählen zu den Preisträgern des ersten Opus Klassik. Der Verein zur Förderung der Klassischen Musik e.V. zeichnet mit dem neuen Preis außerordentliche Künstler und Leistungen aus dem Genre Klassik aus.
Der Verein hat sich gegründet, nachdem der Ausrichter des Echo, der Bundesverband Musikindustrie (BVMI), das Ende sämtlicher Echo-Preise in den Kategorien Pop, Klassik und Jazz bekannt gegeben hatte. Beruhten in diesem Übergangsjahr die Regularien und Jury des neuen Preises noch auf denen des Echo Klassik, so Burkhard Glashoff, Vorstandsvorsitzender des Vereins, will der Verein den neuen Preis für klassische Musik, basierend auf dem Feedback der Branche, kontinuierlich weiterentwickeln. Die nmz wird berichten und stellt schon vorab einige Fragen in den Raum: Braucht es denn wieder einen Preis der Plattenindustrie der nach demselben Marketingmuster wie der Echo Klassik funktioniert? Warum hat man nicht mit dem unabhängigen Preis der deutschen Schallplattenkritik kooperiert? Liefert man den öffentlich-rechtlichen Medien hier nur kostengünstigen Input und sollte das Honorar für den Moderator Thomas Gottschalk nicht lieber in die Kulturprogramme der ARD gesteckt werden? Warum will man auf Biegen und Brechen aus Klassik Pop machen? Warum drückt man sich vor der Neuen Musik? Diese und weitere Fragen beantworten wir im Cluster auf Seite 7 und in der Ausgabe November 2018 in einem ausführlichen Artikel von der ersten Opus-Klassik-Preisverleihung. ak
Indien und Cage – Sonatas and Interludes
John Cages Klavierzyklus „Sonatas and Interludes“ gehört zu den bedeutendsten Werken des 20. Jahrhunderts und wird in diesem Jahr genau 70 Jahre alt. In einer Konzertperformance am 27. Oktober in der Kasseler Klosterkirche wollen die beiden Kasseler Künstlerinnen Ji-Youn Song (Klavier) und Joey Arand (Film) erstmals die von Cage selbst benannten indischen Wurzeln dieses Meilensteins der neueren Klavierliteratur offenlegen und mittels einer simultanen Videoprojektion das ganze Ausmaß des darin liegenden interkulturellen Verschmelzungsprozesses nachvollziehbar und erfahrbar machen.
Auf ihren Indienreisen hat Joey Arand den Tanz „bhava“, der sich auf die Gesichtsmimik der Tänzerin beschränkt, filmisch dokumentiert. Dieses Dokument wird den Hintergrund für die Aufführung der „Sonatas and Interludes“ bilden.