Am Donnerstag um 21:03 auf BR-Klassik: Die neue Ausgabe widmet sich dem Thema “Jugend musiziert - Das Nachwuchs-Treibhaus?" +++ Junge Menschen, die mit Engagement und Berufsziel ein Musikinstrument spielten, waren zwanzig Jahre nach dem Krieg rar, fehlten. Auf der Suche nach musikalischen Begabungen planten Verantwortliche aus den musikpädagogischen Verbänden zusammen mit dem damals noch jungen Deutschen Musikrat Abhilfe, denn die Orchester drohten zu vergreisen.
In Berlin fand 1963 der erste Bundeswettbewerb "Jugend musiziert“ statt. Fünfzig Jahre später, 2013, war die Region Nürnberg/Fürth/Erlangen als Austragungsort an der Reihe. Zweitausend Kinder und Jugendliche aus allen Teilen Deutschlands stellten ihr musikalisches Können im „Finale“ unter Beweis. Rund 20.000 junge Musiker treten jedes Jahr zu diesem auch international renommierten Wettbewerb an. Mehrere Generationen von heutigen Klassikstars – von Anne-Sophie Mutter bis Julia Fischer – haben hier die Grundsteine für steile Karrieren gelegt.
Und doch ist die Welt des Wettbewerbs im Bereich der klassischen Musik für viele Außenstehende ein Mysterium. Wie kommen "normale" Kinder auf die Idee, sich monatelang mit eiserner Disziplin auf einen einzig en kurzen Auftritt vorzubereiten? Was treibt Jugendliche an, sich so intensiv mit vorwiegend klassischer Musik auseinanderzusetzen? Sich einem mit zunehmendem Erfolg steigenden Konkurrenzdruck freiwillig zu stellen? Welche Rolle spielen dabei die Erwartungen der Erwachsenen – der Lehrer, der Eltern? Was unterscheidet „JuMu“ von „Young Voices“ oder „DSDS“? Ist der Wettbewerb in die Jahre gekommen oder gelang den Ausrichtern qualitätsbewusste Neugestaltung? Ist die Öffnung hin zu Musical, Jazz Rock und Pop angemessen gelungen?