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taktlos 173. Foto: Martin Hufner
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taktlos 173 – die Nachrichten aus der Welt des Wahren, Schönen und Guten

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München: Das neue Leitungsteam der Münchner Musiktheater-Biennale, Manos Tsangaris und Daniel Ott, geht mit der Oper in den öffentlichen Raum. Für ihre erste Ausgabe ist eine Uli-Hoeneß-Wandel-Oper mit dem Titel „Die diebische Elster“ geplant. Sie wird gleichzeitig in der Allianz-Arena und im Finanzamt München II aufgeführt.

„Wenn die Menschen nicht zur Oper kommen, kommt die Oper eben zu ihnen; wir müssen immer dahin gehen, wo es wirklich weh tut“, sagte Daniel Ott während der Open-Air-Pressekonferenz auf den Rieselfeldern des ehemaligen Flughafens München-Riem vor 1.400 musikbegeisterten Lufthansa-Piloten.

Berlin: Umbruch bei der GEMA. Auf der in der nächsten Woche stattfindenden Hauptversammlung der musikalischen Verwertungsgesellschaft wird ein neuer Verteilungsplan verabschiedet. Danach wir die Kategorie E-Musik komplett aus dem Verteilungsplan gestrichen und nur noch Werbemusik als einzig gesellschaftlich relevante Musikform abgerechnet. „Musik ist heute sowieso nur noch als ökonomischer Faktor möglich. Wem das nicht passe, kann sich ja der neu-entstehenden Verwertungsgesellschaft C3S anschließen und bleiben wo der Pfeffer wächst“, meinte feixend der GEMA-Vorstandsvorsitzende Harald Heker in der Lounge der Semper-Opern-Brauerei Dresden.

Rom: Nachdem mit der Mailänder „Scala“ auch das letzte italienische Opernhaus aufgrund von Publikumsmangel schließen musste, hat der engagierte Kulturverfechter Sylvio Berlusconi drastische Sofortmaßnahmen eingeleitet. Seine landesweiten Fernsehanstalten senden jetzt täglich zwischen 10 Uhr vormittags und 4.00 Uhr morgens alte Seifenopern aus den Jahren 1970 bis 1980, darunter das beliebte Oben-Ohne-Spektakel „Cin-Cin“. „Was ich schon immer gesagt habe: das italienische Bürger-Bewusstsein gehört gründlich gewaschen“ – so Berlusconi anlässlich einer Bunga-Bunga-Party im Whirlpool des ehemaligen Opernhauses zu Montepulciano.

Berlin: Nach dem umwerfenden Erfolg seines Fußball-Oratoriums erhielt der Münchner Komponist Moritz Eggert vom frischgebackenen Berliner Kultur-Staatsekretär Tim Renner den Auftrag für eine monumentale Lufthansa-Oper. Sie soll en suite von 2015 bis 2020 statt Luftverkehrs auf dem gesamten Areal des im Bau befindlichen „Willy-Brandt-Flughafens“ stattfinden. „Da sparen wir jede Menge Kohle“ – so Renner im Interview mit der „Bunten“, „weil wir die drei alten Berliner Schrott-Opernhäuser teuer an Gazprom verticken konnten – als Energiespeicher für neue Kraftwerke der Wärme-Gefühle.

Dessau: Der Zuschauerraum des Anhaltischen Theaters wird auf 15.000 Plätze erweitert. Nur so könne man dem Ansturm auf Karten für den von Andre Bücker inszenierten „Ring des Nibelungen“ einigermaßen gerecht werden – meldete das Stadtbauamt. Kurz zuvor hatten die Bayreuther Wagner-Festspiele die sofortige Beendigung ihres Spielbetriebs verkündet. Grund seien unüberbrückbare künstlerische Differenzen zwischen den Wagner-Schwestern, so Bayerns Kunstminister Spaenle. Ein aus Restbeständen der Stoiber-Ära zusammengebastelter Transrapid wird unentwegte Wagnerianer künftig von Bayreuth nach Dessau beamen.

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