Umfrage der nmz
1.
Welche konkreten Auswirkungen hatte das Projekt auf das städtische Musikleben?
Durch die verschiedenen Projekte, Konzerte und Veranstaltungen im Rahmen des Hamburger Netzwerkprojekts KLANG! hat eine spürbare Bereicherung des Hamburger Musiklebens stattgefunden. Das Projekt fügt sich sehr gut in die vielfältigen weiteren Aktivitäten ein, die rund um das Thema Elbphilharmonie und insbesondere auch zur Musikvermittlung seit einiger Zeit in der Musikstadt Hamburg stattfinden. Die musikalischen Kräfte in Hamburg werden so zunehmend gebündelt.
Ziel war es, eine Community für Neue Musik zu schaffen. Seitdem es KLANG! gibt, ist zeitgenössische Musik viel präsenter geworden. Wie der aktuelle Veranstaltungskalender zeigt, kann man zurzeit fast täglich ein sehr vielfältiges Programm Neuer Musik wahrnehmen. Eine wichtige Rolle für die Entdeckung des abwechslungsreichen Angebots spielt auch das halbjährlich erscheinende KLANG! Magazin, welches umfassend über die Aktivitäten Neuer Musik informiert.
2.
Das NNM wurde als Projekt der Vermittlung konzipiert:
Wurde das Ziel, ein breites Publikum mit qualitativ hochwertiger Gegenwartsmusik anzusprechen, erreicht? Verstehen die Bürger Ihrer Stadt die Sprache der neuen Musik besser als vorher?
Mit KLANG! soll die Neugier geweckt bzw. verstärkt werden, sich mit zeitgenössischer Musik auseinanderzusetzen. So kann man lernen, die Musik zu verstehen.
Der KLANG-Container, ein mobiler Mini-Konzertsaal, transportiert die aktuelle Musik in sympathischer, „schwellenloser Art und Weise“ zu den Menschen. Auch wenn man ein wirklich breites Publikum nur schwer erreichen kann, bin ich mir sicher, dass die Botschaft aufgenommen wurde und diese Musik dank der vielfältigen Angebote im Netzwerk neue Freunde gefunden hat bzw. von denen, die sich ohnehin bereits damit auseinandergesetzt haben noch besser und selbstverständlicher angenommen wird.
3.
Inwieweit hat sich die Vernetzung innerstädtischer/regionaler Netzwerke verbessert?
Zur besseren Vernetzung tragen inhaltliche Themen bei, über die sich das Netzwerk findet. Dazu gehören z. B. das Composer in Residence Programm, mit dem sich alle Akteure auf individuelle Weise beschäftigen und damit ein gemeinsames Ganzes anbieten und auch das pädagogische Projekt Klangradar 3000, bei dem Schulklassen unter der Anleitung eines Komponisten komponieren und die Ergebnisse in Kooperation mit den KLANG! Netzwerkpartnern im öffentlichen Kontext vorstellen.
Angetrieben wird das Ganze durch ein sehr engagiertes Projekt-Team an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, dem hierfür besonderer Dank gebührt.
4.
Werden die Projekte und Konzertreihen weitergehen, wenn die Mittel der Bundeskulturstiftung entfallen? Welche Folgen gibt es (Nachhaltigkeit)?
Natürlich wird der Wegfall der Mittel der Bundeskulturstiftung spürbar werden und nicht alles unverändert weitergehen können. Aber z. B. die Festivals wie klub katarakt, blurred edges oder die Hamburger Klangwerktage gab es ja vorher schon; auch mit gewisser öffentlicher Unterstützung - wenn natürlich auch in geringerem Umfang.
Ich denke, allgemein kann man erwarten, dass mit dem Projekt KLANG! etwas ausgesät wurde und wird, das dann an verschiedener Stelle weiter aufgehen kann und der zeitgenössischen Musik nachhaltig zu mehr Aufmerksamkeit verhilft.
Und es wird darüber nachzudenken sein, dass bestimmte Elemente, die im Rahmen von KLANG! ermöglicht wurden wie z. B. Berufungen von Composers in Residence auf vergleichbare Weise auch weiterhin realisierbar bleiben. Auch das KLANG! Magazin und das Vermittlungsprojekt Klangradar 3000 sind erhaltenswert. Und auch eine Unterstützung des Verbands für Aktuelle Musik Hamburg als Vertreter der breiten zeitgenössischen Musikszene, wäre anzustreben.
Zunächst stehen aber die Mittel der Bundeskulturstiftung glücklicherweise noch eine Weile zur Verfügung.
5.
Eine kurze Halbzeitbilanz? (z. B. Was war gut? Was ist verbesserungsbedürftig?)
Die Vielfalt und Qualität der Veranstaltungen, spannende Künstler und Persönlichkeiten, der KLANG!-Container, das KLANG! Magazin – die Gesamtheit an Ideen, die verwirklicht werden konnten ist das, was mir bei KLANG! bis heute besonders gut gefallen hat. Der konkrete Erfolg misst sich unter anderem in einem wachsenden Publikumsverteiler, der explizit wünscht durch das Netzwerk KLANG! über alle Veranstaltungen Neuer Musik informiert zu werden.
Wünschenswert wäre natürlich eine noch größere Resonanz und Begeisterung der Hamburgerinnen und Hamburger für hochwertige aktuelle Musik, denn die Leistungen zeitgenössischer Musikschaffender verdienten häufig sicherlich eine noch höhere Aufmerksamkeit und Anerkennung.
Behörde für Kultur, Sport und Medien
Pressesprecherin
Hohe Bleichen 22
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Tel. 040-42824-293