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Bundeswettbewerb Gesang: Jurychef Uecker wünscht mehr junge Talente

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Berlin - Seit Dienstag läuft die Anmeldefrist für den Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2010. Der Ausscheid wird jährlich im Wechsel zwischen den Genres Oper/Operette/Konzert und Musical/Chanson ausgeschrieben und gilt als bedeutendster nationaler Gesangswettbewerb Europas. Schirmherr ist der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD). Mit dem Juryvorsitzenden Gerd Uecker sprach ddp-Korrespondent Torsten Hilscher über Chancen für junge Sänger in Deutschland.

ddp: Was kann der Bundeswettbewerb leisten?
   Uecker: Er ist eine ganz wichtige Einrichtung für alle jungen deutschen Sänger. Denn sie können sich einen fundierten Eindruck verschaffen, wo sie mit ihrem Können und der Qualifizierung stehen, ohne gleich im internationalen Bereich antreten zu müssen. Dort sind ja die Voraussetzungen nochmals wesentlich verschärft. Eingeladen sind in diesem Jahr junge Talente der Jahrgänge 1980 bis 1993.

ddp: Wie ist es um den deutschen Sängernachwuchs bestellt?
   Uecker: Ich sehe, dass es hierzulande immer wieder gute Sänger gibt. Aber es sind zu wenige. Vor allem im internationalen Vergleich. Gemessen an der Theater- und Orchesterdichte in Deutschland stimmt da einfach die Anzahl nicht. Immerhin sind hier in der Bundesrepublik die Möglichkeiten gut, bei entsprechender Leistung an einem der 90 Musiktheater einen Vertrag zu bekommen. Da kann man als guter deutscher Sänger seinen Weg machen. Aber ihr Anteil dort ist relativ gering.

ddp: Müsste der Wettbewerb besser medial vermarktet werden, beispielsweise im Fernsehen?
   Uecker: Da gibt es Bestrebungen. Gleichzeitig zeigen die vergangenen Jahre, dass der Bundeswettbewerb immer bekannter wird und zunehmend besser im Bewusstsein des Publikums ist. Das Preisträgerkonzert soll am 13. November in der Deutschen Oper stattfinden. Es wäre aber völlig falsch, das mit bestehenden Fernsehformaten wie diesen Castingshows zu vergleichen.

ddp: Wie ist die Resonanz auf den Bundeswettbewerb?
   Uecker: Ich bin immer wieder positiv überrascht, welch mannigfaltiges Publikum die Abschlusskonzerte besucht. Ich halte den Wettbewerb für eine ganz wichtige Einrichtung in der Musiklandschaft, er ist auf einem guten Weg. Auch, weil er sich strukturell von internationalen Musikwettbewerben unterscheidet. Für deutsche Sänger ist er ein erstes großes Forum. Wenn man da zugelassen wird, hat man innerhalb Deutschlands ein gewisses Qualitätsniveau erreicht. Es sind immer wieder gute Sänger dabei.

 

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