Eigentlich sollte unter der Woche ein «Singender Adventskalender» auf dem Koblenzer Weihnachtsmarkt auftreten. Doch die Chöre dürfen nicht singen - wegen zu hoher Gema-Gebühren, sagt der Veranstalter.
Wegen drohender hoher Gema-Gebühren sind die Chorauftritte auf dem Koblenzer Weihnachtsmarkt kurzfristig abgesagt worden. Eigentlich seien von montags bis freitags abends Auftritte von Chören als «Singender Adventskalender» geplant gewesen, teilte die Koblenz Touristik GmbH gemeinsam mit dem Kreis-Chorverband Koblenz mit. «Doch die hohen Gebühren machen es für uns unbezahlbar, den Markt durch solche künstlerischen Darbietungen aufzuwerten», sagte der Marketing-Leiter Jan Moryson.
Es sei dadurch fast unmöglich, den Weihnachtsmarkt kulturell lebendig zu gestalten. «Alles, was bleibt, ist Musik aus der Konserve über wenige Lautsprecher», sagte Moryson.
Protest am Dienstag
In den vergangenen Jahren habe es einen Rahmenvertrag des Chorverbandes Rheinland-Pfalz mit der Gema gegeben. «Doch in diesem Jahr erklärte die Gema überraschend, dass diese Regelung nicht mehr anwendbar sei», hieß es in der Mitteilung. Die Gema antwortete zunächst nicht auf eine Anfrage.
Nach Angaben der Koblenz Touristik würden für den «Singenden Adventskalender» Gebühren im fünfstelligen Bereich fällig werden. Diese Summe sei nicht tragbar, hieß es. Stattdessen planen die Veranstalter am Dienstag nun einen stummen Chor auf dem Koblenzer Weihnachtsmarkt. «Dieser stille Protest soll ein Zeichen setzen nicht nur für unsere Chöre, sondern für alle Musikschaffenden und Kulturschaffenden, die von solchen Regelungen betroffen sind», sagte der Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes.