München - Auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung in München hat der Deutsche Komponistenverband (DKV) beschlossen, seine Arbeit zukünftig strukturell neu aufzustellen. Ziel ist es, den sich verändernden Anforderungen an die Interessenvertretung der Komponisten und der zunehmenden Ausdifferenzierung des Berufsbilds Rechnung zu tragen.
Zusätzlich zur horizontalen Vernetzung des Verbandes durch die Landesverbände soll es nun auch eine vertikale Vernetzung durch die Einrichtung von Fachgruppen geben. Diese Fachgruppen werden wiederum im Vorstand des DKV verankert sein. DKV-Vizepräsident Lothar Vogtländer erklärt das Modell: „ Das Dach, das alle Komponisten eint, soll und muss der DKV bleiben. Respekt und Toleranz gegenüber den Leistungen aller Musikautoren soll auch künftig die Maxime des Verbandes sein. Durch die Fachgruppenarbeit sollen künftig die Interessen der einzelnen Berufsgruppen wie E-Musik, Film- und Rock/Pop effektiver auf den Punkt gebracht und wahrgenommen werden. Der DKV wird durch diese Strukturreform sowohl ganzheitlich als auch in der Vielfalt des Berufsbildes „ Komponist „ eine neue Dynamik entfalten können.“
Mit der Einrichtung von Fachgruppen unter dem Dach des DKV reagiert der Verband auch auf die gegenwärtige internationale Struktur, die ebenfalls eine Unterteilung des Dachverbandes „European Composer and Songwriter Allicance (ECSA)“ nach Genres vorsieht.
Gast auf der Mitgliederversammlung war Patrick Ager, Generalsekretär der ECSA, der über die Arbeit der europäischen Dachorganisation berichtete. Dabei ging es in erster Linie um die Interessenvertretung aller europäischen Komponisten in Brüssel und Straßburg. Zentrales Thema der Arbeitsgespräche mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission und anderer europäischer Organisationen war und ist der Respekt vor dem geistigen Eigentum und die Achtung des Urheberrechts auf europäischer Ebene und weltweit. DKV-Präsident Jörg Evers dankte Ager für seinen Bericht und betonte die Bedeutung der ECSA-Aktivitäten: „Im Rahmen der Verlagerung von Gesetzen auf die europäische Ebene und angesichts der weiter fortschreitenden Digitalisierung, die den weltweiten Zugang zu Musik aller Art im Netz möglich macht, ist es um so wichtiger, mit geballter Kraft für die Wahrung der Urheberrechte einzutreten. Dass die Komponisten hier mit einer Stimme sprechen – über Genre- und Nationengrenzen hinaus – ist für das gemeinsame Anliegen von herausragender Bedeutung.“