An der traditionsreichen Oper in Rom ist die geplante kollektive Kündigung von allen Mitgliedern des Orchesters und des Chors vorerst abgewendet worden. Das notorisch unterfinanzierte Haus und die Gewerkschaften einigten sich in der Nacht zum Dienstag auf einen Sanierungsplan ohne Kündigungen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. „Ein Erfolg für die gesamte Stadt. Die Oper kann mit Ernsthaftigkeit und Gelassenheit an die Arbeit zurückkehren“, lobte Roms Bürgermeister Ignazio Marino den Kompromiss.
Anfang Oktober war bekanntgeworden, dass die Oper, um eine Schließung zu verhindern, insgesamt 180 der 460 Mitarbeiter entlassen wolle. Die neue Einigung sieht laut Ansa nun Einsparungen in Höhe von drei Millionen Euro vor, zudem soll ein Teil der Gehälter für die Saison 2015/16 eingefroren werden. „Ich bin zufrieden, weil wir es geschafft haben, 180 Arbeitsplätze zu retten“, sagte Paolo Terrinoni von der Gewerkschaft Cisl der Ansa zufolge. Am kommenden Montag soll sich der Verwaltungsrat der Oper mit den Plänen beschäftigen.
Das Opernhaus war zuletzt immer wieder von Streiks lahmgelegt worden und hatte auch den Abgang von Stardirigent Riccardo Muti verkraften müssen. Marino sagte, er hoffe, dass nun „auch Maestro Muti überzeugt werden kann, beizeiten seine Entscheidung zu überdenken.“