Berlin - Der Schweizer Dirigent Simon Gaudenz erhält den Deutschen Dirigentenpreis. Im Finale des Wettbewerbs setzte sich Gaudenz am Samstagabend im Konzerthaus Berlin gegen seine beiden Mitbewerber durch, wie die Organisatoren am Sonntag mitteilten. Der 1974 geborene Chefdirigent und künstlerische Leiter des Collegium Musicum Basel nahm die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung im Anschluss an das Konzert entgegen.
Die Jury unter Vorsitz des Chefdirigenten des Konzerthausorchesters, Lothar Zagrosek, bewertete Gaudenz' Interpretation von Strawinskys «Feuervogel» in einer Fassung von 1919 als erstklassig. Die beiden Mitbewerber Shi-Yeon Sung und Rasmus Baumann wurden mit Sonderpreisen von je 10 000 Euro geehrt, die zudem mit der musikalischen Leitung der Bad Hombuger Schlosskonzerte für jeweils eine Saison sowie der Produktion einer CD verbunden sind.
Der alle zwei Jahre verliehene Dirigentenpreis ist den Angaben zufolge die höchstdotierte Auszeichnung für Dirigenten in Europa. Er ist mit insgesamt 35 000 Euro dotiert und beinhaltet umfangreiche Förderungsmaßnahmen für junge Ausnahmetalente. Der Preis ist eine Initiative der BHF-BANK-Stiftung und des Deutschen Musikrats in Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus Berlin.
(nmz) Simon Gaudenz (geb. 1974) ist Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Collegium Musicum Basel. Er studierte zunächst Klarinette am Konservatorium Luzern und an der Musikhochschule Graz in der Konzertklasse von Bela Kovacs. Von 2001 bis 2006 absolvierte er ein Dirigierstudium bei Prof. Scott Sandmeier und setzte seine Studien am Mozarteum Salzburg bei Dennis Russell Davies und Prof. Jorge Rotter fort. Im Jahr 2004 nahm er als Stipendiat am Aspen Music Festival in Colorado teil. 2006 gewann er den „International Conducting Competition Gennady Rozhdestvensky“ in Sofia und wurde von der Schweizer Kulturstiftung „Aargauer Kuratorium“ für sein künstlerisches Schaffen ausgezeichnet. Seit 2004 genießt Simon Gaudenz die Förderung durch das Dirigentenforum.