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Umgekehrter Trichter. Die Zeiten des Füllhorns sind passé. Foto: Hufner
GEMA in München. Foto: Hufner
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GEMA stabilisiert Gesamteinnahmen mit Ertragsplus im Geschäftsjahr 2017

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Die GEMA verzeichnet im Geschäftsjahr 2017 erneut einen Einnahmenzuwachs für ihre Mitglieder: Mit mehr als einer Milliarde Euro (1.074,3 Mio. EUR) erzielte die Musikverwertungsgesellschaft im Geschäftsjahr 2017 ein Ertragsplus von rund 5 % gegenüber dem Vorjahr. Damit setzt sie die wirtschaftlich positive Entwicklung für die von ihr vertretenen mehr als 72.000 Mitglieder sowie über zwei Millionen Rechteinhaber aus aller Welt weiter fort.

„Die GEMA konnte ihren wirtschaftlich erfolgreichen Weg im Jahr 2017 fortführen. Wir sind sehr zufrieden, dass wir nach dem erfolgreichen Geschäftsjahr 2016 unser Ertragsergebnis noch einmal um 5% steigern konnten“, so Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA. „Die Lizenzeinnahmen für Komponisten und Textdichter sowie deren Verleger stehen nicht nur für eine angemessene Vergütung ihrer Werknutzungen – sie bilden auch die notwendige Grundlage für eine künstlerische Freiheit, die Musikvielfalt in allen Facetten sicherstellt.“

Die Ertragssteigerung im zurückliegenden Geschäftsjahr in Höhe von rund 50 Millionen Euro führte zu einem Gesamterlös von 1.074,3 Mio. EUR (2016: 1.024,4 Mio. EUR). Dem steht ein Kostenaufwand in Höhe von 15,0 % der Erträge gegenüber. Erneut ist es der GEMA damit gelungen, den Kostensatz für operative und strategische Maßnahmen zu senken (2016: 15,4 %, 2015: 16,3 %), obwohl das Jahr 2017 aufgrund der Maßnahmen, die das Urteil des Berliner Kammergerichts vom November 2016 zur Verlegerbeteiligung erforderlich gemacht hat, mit besonderen Herausforderungen verbunden war.

Zum außergewöhnlichen Gesamtergebnis des Geschäftsjahres 2017 haben alle Inkassobereiche mit einem im Wesentlichen stabil gebliebenen Aufkommen beigetragen. Mit der Entwicklung der Erträge in den Bereichen Außendienst (380,5 Mio. EUR, Vorjahr 370,1 Mio. EUR), Rundfunk und Fernsehen (294,2 Mio. EUR, Vorjahr 286,2 Mio. EUR) sowie Online (bereinigt von Sondereffekten 70,0 Mio. EUR, Vorjahr 81,6 Mio. EUR) konnte der Rückgang im Bereich Tonträger, der 2017 erstmals die 100-Millionen-Euro-Marke unterschritten hat (96,1 Mio. EUR, Vorjahr 104,9 Mio. EUR), ausgeglichen werden.

Positiv auf die Einnahmenentwicklung hat sich auch eine weitere Sonderausschüttung der Zentralstelle für private Vervielfältigungsrechte (ZPÜ), ein Zusammenschluss der GEMA und acht weiterer Verwertungsgesellschaften in Deutschland, an ihre Mitgliedsgesellschaften ausgewirkt. Sie geht auf die Einigung der ZPÜ mit den Verbänden der Geräteindustrie für die Produkte Smartphone, Tablet und PC aus dem Jahr 2016 zurück.

„Unsere insgesamt erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung belegt, dass wir erfolgreich sind, wenn wir beharrlich unsere Ziele verfolgen“, erklärt Harald Heker. „Sie darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der rasante Wandel in der Musiknutzung weiter immense Herausforderungen an eine umfassende Musikverwertung und den Schutz der Interessen aller Urheberinnen und Urheber stellt.“ In diesem Zusammenhang thematisiert die GEMA immer wieder das sogenannte „Value Gap“, das zwischen den Gewinnen der Plattformbetreiber und den Einnahmen der Kreativschaffenden besteht.

„Die anhaltende Debatte über eine Modernisierung des Urheberrechts zeigt, dass es der Politik schwerfällt, bewährte Grundrechtspositionen der analogen Welt auf den Online-Bereich zu übertragen: Es fehlen weiterhin entscheidende rechtliche Grundlagen in Deutschland und Europa. Die Konsequenzen müssen die Musikschaffenden tragen, die um die angemessene Vergütung für ihre Leistung gebracht werden“, erläutert Harald Heker. Zugleich appelliert er erneut an die verantwortlichen Politiker: „Es besteht dringender Handlungsbedarf. Nach Jahren der Diskussion muss ein Urheberrecht, das der digitalen Transformation in der Musikbranche gerecht wird und die Rechte der Urheber in der digitalen Welt gebührend berücksichtigt, jetzt Teil unserer Gesetzgebung werden.“

Die wichtigsten Ertragsbereiche der GEMA im Überblick

Tonträger

Im Geschäftsjahr 2017 haben die Erträge aus der Lizenzierung physischer Tonträger wie CDs oder Vinyl erstmals die 100-Millionen-Euro-Marke unterschritten. Der Rückgang um 8,3 % auf 96,1 Mio. EUR (2016: 104,9 Mio. EUR) dokumentiert den langsamen, aber stetigen Rückgang der Musiknutzung über Tonträger.

Online

Der Online-Bereich konnte erwartungsgemäß erneut Zuwächse verzeichnen. Der im aktuellen Bericht ausgewiesene Ertragsrückgang (2017: 70,0 Mio. EUR gegenüber 2016: 81,6 Mio. EUR) ist auf den im Jahr 2016 zwischen der GEMA und der Online-Plattform YouTube abgeschlossenen neuen Lizenzvertrag zurückzuführen, in dem eine Nachzahlung vereinbart worden war. Diesen Sondereffekt ausgenommen, sind die aktuellen Ertragszahlen ein Ergebnis der positiven Marktentwicklung.

Rundfunk und Fernsehen

Die Erträge aus der Musiknutzung im Fernsehen und im Hörfunk stiegen im vergangenen Geschäftsjahr erneut leicht um 2,8 %. Mit Gesamteinnahmen in Höhe von 294,2 Mio. EUR (2016: 286,2 Mio. EUR) bildet dieser Bereich weiterhin eine starke und stabile Ertragssäule in der Musikverwertung.

Außendienst (Öffentliche Wiedergabe von Musik)

Die öffentliche Wiedergabe von Musik ist fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Die Erträge aus dem Bereich Außendienst von 380,5 Mio. EUR im Jahr 2017 (2016: 370,1 Mio. EUR) bedeuten eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 2,8 %. Damit bleibt der Außendienst die stärkste Ertragssäule der GEMA.

Weitere Informationen zu den Geschäftszahlen enthält der Geschäftsbericht 2017 inklusive des Transparenzberichtes 2017, abrufbar unter: www.gema.de/geschaeftsbericht


Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 72.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.

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