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Internationale Musikmesse «jazzahead» in Bremen - Montreux-Macher Claude Nobs geehrt

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Bremen - Die Wiege des Jazz steht zwar nicht in Griechenland. Gleichwohl zeigt die gebürtige Griechin Maria Markesini am Freitag auf der internationalen Musikmesse «jazzahead» in Bremen, dass es durchaus so hätte sein können. Markesini zählt zu den Newcomern der Jazzszene. «Ich hoffe auf viele Konzerte in Deutschland», sagt die zierliche Frau mit den feuerroten Haaren, die zum zweiten Mal zur «jazzahead» an die Weser gereist ist. Im Gepäck hat sie jede Menge CDs und positive Kritiken.

Noch bis Sonntag trifft sich die internationale Jazzszene in der Hansestadt. Agenten, Produzenten, Musiker und Musikliebhaber setzen dabei auf viel versprechende Begegnungen. Mit 80 Ausstellern ist die «jazzahead» 2006 an den Start gegangen. Mittlerweile hat sie sich etabliert. Mehr als 365 Aussteller sind in diesem Jahr gekommen, der Großteil aus dem Ausland. «Wir sind die einzige Jazzmesse weltweit», sagt Initiator und Jazzliebhaber Hans Peter Schneider, Geschäftsführer der Messe Bremen GmbH.

Partnerland Türkei
Erstmals sind Aussteller aus Südamerika, Island oder Russland mit von der Partie. Das Motto «growingmarkets» lässt sich auch auf das ungewöhnliche Format mit seinem Mix aus Messe, Fachkonferenz und Konzerten übertragen. In diesem Jahr hat sich die Messe erstmals ein Partnerland gesucht. Den Auftakt macht die Türkei. Immerhin kamen aus dem Land mit den berühmten Ertegün-Brüdern zwei Jazzliebhaber, die mit ihrem Label «Atlanta Records» Sänger wie Ray Charles und Aretha Franklin zu Weltstars machten.

Einer, der eng mit den Ertegün-Brüdern befreundet war und weltweit mit dem Jazz verbunden wird, ist der Schweizer Claude Nobs. Seit 45 Jahren leitet er das renommierte «Montreux Jazz Festival». Zur Eröffnung der Jazzmesse wurde dem 75-Jährigen der Skoda-Award verliehen. «Er ist zweifelsohne einer der größten Liebhaber von Musik», sagt Trompeter Uli Beckerhoff, künstlerischer Leiter der «jazzahead». Nobs bringt es derweil auf einen einfachen Nenner: «Musik sollte Herz und Füße berühren.» In seinem Wirken als Chef des Montreux-Festivals wolle er vor allem zeigen, dass Jazz mit all den musikalischen Facetten aus Rock, Pop und Klassik alles andere als Altherrenmusik sei.

Junges Publikum für den Jazz gewinnen
Ein vorrangiges Ziele ist es denn auch, junge Menschen anzusprechen und für die Nische Jazz zu gewinnen. Junge Bands freuen sich während der Bremer Musikmesse auf ihren Auftritt, so auch die französische Formation «Ozma». Wie alle angereisten Musiker hoffen sie darauf, von einem Produzenten entdeckt oder für Konzerte gebucht zu werden. «Hier gibt es jede Menge junge, frische Musik mit viel Energie und Spirit zu hören», sagt Beckerhoff.

Projektleiterin Sybille Kornitschky hat eine große Vision für ihre boomende Messe. «Wir wünschen uns, dass die 'jazzahead' zu einem Musikfestival für die ganze Stadt wird», sagt sie. Der Anfang ist gemacht. In diesem Jahr spielen erstmals an einem Abend gleich auf 14 Bühnen der Stadt Formationen aus ganz Europa. Jazzsängerin Maria Markesini wird auch bei den Kollegen genauestens hinhören. Wenn sie am Sonntagabend ihren kleinen Stand wieder abbaut, hofft sie auf einen vollen Terminkalender mit vielen Konzerten. Soviel steht schon fest, in Dresden wird sie demnächst auf jeden Fall zu hören sein.

 

 

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