Die Pläne des Bayerischen Rundfunks, den Radiosender BR Klassik nicht mehr über die UKW-Frequenz zu senden, führt auch im eigenen Haus zu Unruhe. «Ich habe große Sorge», sagte der Chefdirigent des BR-Symphonieorchesters, Mariss Jansons, am Montag in München. «Ich kann das nicht verstehen.»
Immer, wenn es irgendwo Einschnitte gebe, treffe es die Kultur und die klassische Musik, klagte er. «Leider ist das nicht meine Entscheidung. Ich kann nur darauf vertrauen, dass die Verantwortlichen nichts unternehmen, das der klassischen Musik schadet.» Auch der Orchestervorstand äußerte sich besorgt, die Marke BR Klassik und auch die Klangkörper des Bayerischen Rundfunks könnten durch die Entscheidung Schaden nehmen.
Nach dem Willen des Bayerischen Rundfunks soll BR-Klassik seinen UKW-Sendeplatz für den Jugendkanal «Puls» räumen und ab 2016 nur noch digital zu empfangen sein. Unter anderem der Bayerische Musikrat und der Deutsche Kulturrat hatten die Entscheidung scharf kritisiert.
Ein BR-Sprecher betonte, die Entscheidung habe keinerlei Auswirkungen auf das Symphonieorchester und die übrigen Klangkörper des Senders.
Im Übrigen sei BR Klassik schon heute der BR-Sender mit dem höchsten Anteil an Digital-Hörern.