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Musikmarkt schafft laut Verband die Trendwende - Umsätze steigen wieder

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Berlin - Nach einem jahrelangen Abwärtstrend hat der internationale Musikmarkt nach Einschätzung eines Branchenverbandes die Trendwende geschafft und die Umsätze erstmals seit 1999 wieder leicht steigern können. Dazu hat insbesondere das Wachstum in den digitalen Geschäftsfeldern beigetragen, wie der Weltverband der Phonoindustrie (IFPI) am Dienstag anlässlich der Vorstellung des "Digital Music Report 2013" mitteilte.

Der Gesamtmarkt - inklusive der Einnahmen aus Leistungsschutzrechten der nationalen Verwertungsgesellschaften - wuchs demnach vergangenes Jahr um etwa 0,3 Prozent auf 16,3 Milliarden Dollar (rund 12,6 Milliarden Euro). In den vergangenen Jahren hatte sich der Branchenumsatz nach Angaben des Verbandes in den vergangenen Jahren halbiert, unter anderem wegen des illegalen Herunterladens von Musik.

Ein Drittel des weltweiten Umsatzes mit Musikverkäufen stammt mittlerweile aus dem Digitalmarkt. Um neun Prozent legten im vergangenen Jahr die weltweiten Umsätze mit Downloads, Abonnements und Online-Services zu. Den größten Anteil der Digitalumsätze machen mit inzwischen 70 Prozent die Download-Verkäufe aus. Premium-Streaming-Dienste steuerten 10 Prozent bei. Gerade in diesem Bereich sei die Steigerung enorm gewesen. Laut Digital Music Report stieg die Zahl der Abonnenten dieser Dienste gegenüber 2011 um 44 Prozent auf rund 20 Millionen Kunden weltweit.

In Deutschland liegt er Anteil des Digitalmarktes mit 20 Prozent niedriger als im internationalen Vergleich, wie der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) mitteilte. Das Rückgrat der Musikindustrie hierzulande ist nach wie vor die CD, mit der 70 Prozent der Umsätze erzielt werden.

Der BVMI-Vorstandsvorsitzende Dieter Gorny beobachtet in Deutschland seit 2011 "einen vorsichtigen Trend zur Marktstabilisierung". Dabei sei es insbesondere die Mischung aus digitalem Wachstum und dem hierzulande eher gebremsten Rückgang des klassischen Tonträgergeschäfts, die dem deutschen Markt zu seiner Stabilität verhelfe und ihn zu einem der stärksten Musikmärkte weltweit mache, sagte Gorny. Der digitale Wandel vollziehe sich in Deutschland zwar moderater als anderswo, aber mit klarem Kurs: "Den seit Jahren zweistelligen Zuwächsen im digitalen Segment steht ein rückläufiger, aber nach wie vor starker physischer Markt zur Seite."

 

s. auch: Von der digitalen Revolution zu einem ,,Digital New Deal“.  Dieter Gorny zur aktuellen Ausgabe des Digital Music Report